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    Schanzenfest: wiederkehrende Gewaltexzesse

    Wieder ist es zu schweren Ausschreitungen in den späten Abendstunden des Schanzenfestes gekommen. Das Fazit der Krawalle: mindestens 11 verletzte Polizeibeamte, erheblicher Sachschaden an Geschäften und Banken durch Molotowcocktails, beschädigte Einsatzfahrzeuge, diverse Straßenbarrikaden und Brände die gelegt wurden. Die ritualisierten Gewaltexzesse der Vorjahre haben sich auch in diesem Jahr wiederholt. Erschreckend dabei ist, dass die Täter nicht nur in der gewaltbereiten linksautonomen Szene anzusiedeln sind, sondern vermehrt auch besonders junge Täter mit Migrationshintergrund waren. Bis zu 1500 hoch aggressive Gewalttäter befanden sich im Umfeld der Flora, die nach Auffassung der Deutschen Polizeigewerkschaft nach wie vor die Keimzelle für derartige Gewaltexzesse ist und bleibt. Aus diesem Grund verbieten sich auch jegliche Überlegungen die „Rote Flora“ wieder in den Besitz der Stadt Hamburg zu überführen.

    Dazu der Landesvorsitzende der DPolG Hamburg, Joachim Lenders:

    „Man fragt sich nach einer solchen Krawallnacht, wie lange man diese „Gewaltspiele“ noch ertragen muss? Die Polizeistrategie ist zumindest aufgegangen. Nach ersten Sachbeschädigungen und Angriffen auf Polizeibeamte haben die Einsatzkräfte schnell und zügig die aufkeimende Gewalt eingedämmt. Es hat sich gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war mit einem hohen Personaleinsatz (8 zusätzliche auswärtige Hundertschaften) in diesen Einsatz zu gehen.

    Es ist sehr erfreulich, dass es den Einsatzkräften gelungen ist 45 Festnahmen zu tätigen. Jetzt ist es an der Justiz den höchstmöglichen Strafrahmen auszuschöpfen und diesem Gewaltmob die Konsequenzen ihres Handelns aufzuzeigen. Wir mussten feststellen, dass die Gewalttäter sich sehr mobil verhalten haben und immer neue Taktiken anwenden, wie beispielsweise den Einsatz einer Nebelmaschine, der ein noch nicht näher identifiziertes Mittel beigemischt wurde. Unsere Einsatzkräfte wurden davon zwar nicht betroffen, weil sie sich aus dem Einflussbereich zurückgezogen hatten, wir müssen allerdings in dieser Nacht mindestens 11 verletzte Polizeibeamte beklagen. Ungezählt sind die Beleidigungen und Pöbeleien, die die Einsatzkräfte wieder mal ertragen mussten. Die Respektlosigkeit und die grundsätzlich aggressive Stimmung gegenüber den Polizisten nimmt in erschreckenderweise immer mehr zu.

    Gewalt gehört in jedweder Form geächtet, besonders gravierend ist sie meiner Auffassung nach, wenn sie sich eigentlich gegen den Staat richtet und dann deren Repräsentanten, die Polizisten, trifft. Bürger in Uniform müssen das aushalten und ertragen, was in der Gesellschaft aus dem Ruder gelaufen ist. Wir diskutieren und debattieren schon viel zu lange über Strafverschärfungen bei Angriffen auf Einsatzkräfte (Polizei, Feuerwehr, Sanitäts- und Rettungskräfte). Den Diskussionen müssen jetzt endlich auch die entsprechenden Rechtsnormen folgen.

    Die Hoffnung auf ein friedliches Schanzenfest haben wir Polizisten zumindest aufgegeben. Wir müssen den Kopf dafür hinhalten – vermutlich auch nächstes Jahr.“