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    Belohnung nach Brandanschlag verdoppelt

    Attacke auf Polizeiwache: Jetzt 10 000 Euro für Hinweise auf Täter

    Nach dem Angriff von Vermummten auf die Hamburger Polizeiwache Lerchenstraße in der vergangenen Woche hat die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) die Belohnung zur Ergreifung der Täter verdoppelt. Aus Sicht der Gewerkschaft sei dies ein zusätzlicher Anreiz dafür, dass sich Zeugen oder Mitwisser gegenüber den ermittelnden Behörden offenbarten, sagte der Hamburger Landesvorsitzende der DPolG, Joachim Lenders. Hinweise zur Tat würden nun mit 10 000 Euro belohnt. Konkrete Spuren zu den Tätern liegen den Behörden derzeit allerdings noch nicht vor, wie ein Polizeisprecher sagte.

    In der Nacht zum Freitag hatten etwa zehn Unbekannte das Polizeikommissariat im Stadtteil St. Pauli mit Steinen angegriffen. Mehrere Beamte mussten sich in Sicherheit bringen. Bei dem Anschlag wurden zwei Streifenwagen sowie mehrere Fensterscheiben des Kommissariats zerstört. Verletzt wurde niemand. Vermutet wird ein linksextremistischer Hintergrund der Taten.

    Nach dem Angriff war bei der „Hamburger Morgenpost“ ein Bekennerschreiben eingegangen. Darin wurde die Attacke als Racheakt für den am 6. Dezember 2008 in Griechenland vermutlich von einem Polizisten erschossenen Jugendlichen Alexandros Grigoropoulos bezeichnet.

    Man befinde sich in einer „Revolte“ gegen die „Repressionsorgane“, hieß es in dem Schreiben. Die Wahl sei auf die Wache gefallen, weil diese für „Misshandlungen und rassistischen Terror“ bekannt sei. Zugleich drohten die Täter, bei einer Räumung der Roten Flora am Schulterblatt werde „ein munteres internationales Völkchen aus allen Ecken Europas für eine fulminante unvergessliche Erfahrung sorgen“.

    Die Polizeigewerkschaft bezeichnete den Anschlag als „feige und hinterhältig“. „Die Gesellschaft, Politik und Bürger müssen gemeinsam zur Ächtung einer solchen massiven Gewalt beitragen, und die Täter müssen zu spüren bekommen, dass die Luft für sie jetzt dünner wird“, sagte Lenders. Der Angriff habe die Kollegen nicht nur empört. „Wir haben auch überlegt, wie es am besten gelingen kann, die Täter zur Strecke zu bringen.“

    Das Landeskriminalamt hatte zu Beginn der Woche eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise zur Ergreifung der Täter ausgesetzt.