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    Gezielter Angriff auf Polizeiwache

    Gewalt eskaliert

    Der Angriff traf die Polizisten der Wache Lerchenstraße am Rande des Schanzenviertels völlig unvorbereitet. In der Nacht zum Freitag lockten Vermummte die Beamten vor die Tür, sie bewarfen die ungeschützten Polizisten mit Steinen. Dann zündeten sie zwei Peterwagen an.

    Der Angriff traf die Polizisten der Wache Lerchenstraße am Rande des Schanzenviertels völlig unvorbereitet. In der Nacht zum Freitag lockten Vermummte die Beamten vor die Tür, sie bewarfen die ungeschützten Polizisten mit Steinen. Dann zündeten sie zwei Peterwagen an. Ein Fahrzeug brannte aus. Politiker, Polizeiführer und Polizeigewerkschafter zeigten sich schockiert. Sie sehen mit der Tat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, sprach angesichts der massiven, gezielten Steinwürfe auf ungeschützte Polizeibeamte von einer Tat, bei der der Tod von Menschen billigend in Kauf genommen werde. Dass die Wache 16 Ziel von Angriffen wird, ist nicht neu. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Attacken auf das Gebäude, bei denen Scheiben zu Bruch gingen oder Peterwagen vor der Tür demoliert wurden. Zuletzt hatte es im Umfeld des sogenannten Schanzenfestes einen Angriff auf die Wache gegeben, an dem mehr als 100 Täter beteiligt waren. Damals waren nach Einschätzung der Polizei viele als „Spaßrandalierer“ bezeichnete Täter dabei. Der Angriff in der Nacht zum Freitag war eine koordinierte Aktion: In Hammerbrook brannten Autos des Zolls. Möglicherweise waren die Anschläge sogar mit gewaltbereiten Tätern in Berlin abgestimmt, die dort zündelten. Die Behörden werteten das als Radikalisierung einer immer kleiner werdenden Extremistengruppe.