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    Bergedorfer Zeitung: Bergedorfs Polizeiwache ist 600 Quadratmeter zu klein

     

    Jetzt geht die Polizeigewerkschaft in die Offensive: Nachdem sich die Arbeitsbedingungen im Polizeikommissariat 43 immer weiter verschlechtert haben, wollen die Kollegen nun mit einer Mahnwache auf ihre Situation aufmerksam machen.

    Seit Jahren schon spitzt sich die Raumnot am Polizeikommissariat 43 (Ludwig-Rosenberg-Ring 57) immer weiter zu. Nun geht die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Hamburg in die Offensive: Für Freitag, 10 bis 12 Uhr, haben die Kollegen zur Mahnwache vor dem PK 43 aufgerufen, wollen damit auf die Misere aufmerksam machen. „Das Polizeikommissariat platzt aus allen Nähten“, stellt Thomas Jungfer, Erster stellvertretender Landesvorsitzender der DPolG, fest. „Die Arbeitsbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen verschlechtern sich Jahr um Jahr. Es fehlen rund 600 Quadratmeter Bürofläche.“ Senat und Polizeiführung wüssten das seit Jahren, doch getan habe sich nichts.

    Dabei gibt es viele Ideen – darunter eine von besonderer Tragweite: So schielt die Polizei offenbar auf die benachbarte Feuer- und Rettungswache. Sogar ein Umzug der Berufsfeuerwehr wird nicht ausgeschlossen. Feuerwehr-Pressesprecher Manfred Stahl bestätigt: „Wir prüfen die Machbarkeit eines Neubaus.“ Das Ergebnis sei aber völlig offen, konkret sei noch nichts. Im Gespräch sei ein „gegenüberliegendes“ Grundstück –womöglich das Maas-Gelände neben der Jet-Tankstelle. Der Maas-Vermögensverwaltung waren diese Pläne gestern allerdings noch nicht bekannt.

    „Ja, wir suchen nach Optionen, auch im Umfeld“, bestätigt auch Polizei-Pressesprecher Mirko Streiber. Zusätzliche Räume in der Feuerwache seien aber nur eine von mehreren Möglichkeiten, betont er. Auch anderswo könnten Büros hinzugemietet werden. Zudem sei ein Anbau am Polizeikommissariat 43 denkbar: „Dafür gibt es Pläne und eine Kostenschätzung.“ Wegen des aktuellen „Projekts Modernisierung“ der Polizei („ProMod“) sei eine schnelle Entscheidung hierzu allerdings nicht unbedingt zu erwarten: Zu ungewiss ist noch der künftige Personalbedarf auch am PK 43. Eine Lösung solle aber „langfristig und sicher“ sein.

    Doch viel Zeit bleibt nicht, die Probleme im gerade mal 20 Jahre alten Polizeikommissariat werden drängender. Es fehlt an Büros und Umkleideräumen. Grund: Seit dem Jahr 2004, als das PK 43 noch 176 Mitarbeiter hatte, sind 42 Kollegen hinzugekommen. Einige Abteilungen wurden im Laufe der Jahre verstärkt, zudem gibt es inzwischen mehr Teilzeitkräfte. „Die können sich vielleicht einen Arbeitsplatz teilen – aber nicht einen Schrank“, stellt Gewerkschafter Thomas Jungfer fest. Die Umkleidesituation in der Wache sei „desaströs“.

    Auch Ansgar Hagen, der das Kommissariat seit einem Jahr kommissarisch leitet, stellt fest, dass die Möglichkeiten, die Raumnot zu bekämpfen „langsam endlich sind“. Die Dienststelle sei deshalb sehr „interessiert, dass wir kurzfristig auf Flächen zurückgreifen können“.