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    Gangster-Teenies: Hamburg total hilflos

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    17 Stunden lang beschäftigte ein junger Marokkaner die Polizisten. Er randalierte, demolierte einen Peterwagen, verletzte sich selbst. Der Fall zeigt die ganze Hilflosigkeit der Hamburger Behörden im Umgang mit der kleinen Gruppe krimineller minderjähriger Flüchtlinge.

    Sonntag, gegen 3 Uhr. Beamte der Eimsbütteler Wache stellen Youssuf, als er offenbar ein Auto aufbrechen will. Der Junge sagt von sich, er sei 12 Jahre alt, der Kinder- und Jugendnotdienst schätzt ihn auf 14.

    Der Marokkaner, der laut Behörde erst vor wenigen Tagen nach Hamburg kam, wehrt sich bei der Festnahme derart rabiat, dass er gefesselt werden muss. 17 Stunden lang mühen sich die Beamten mit dem Randale-Teenie ab. Im Präsidium, später auf der Wache in Winterhude.

    Der offenbar unter Drogen stehende Junge will laut „Abendblatt“ ein Handy, das er gestohlen hat, wiederhaben, vorher will er nicht gehen. Er stößt seinen Kopf gegen eine Wand, ist nicht zu bändigen. Schließlich verlässt er die Wache doch – um unmittelbar davor einen Polizeiwagen zu demolieren.

    Die Beamten nehmen ihn abermals in Gewahrsam, versuchen schließlich, den Jungen in der Psychiatrie unterzubringen: Er sei eine Gefahr für sich und andere. Doch dort lehnt man ab, der Junge zeige lediglich eine „Trotzreaktion“.

    Gegen 20 Uhr bringen Beamte den Jungen zum „Kinder- und Jugendnotdienst“ (KJND) der Sozialbehörde, der für ihn verantwortlich ist. In der Einrichtung an der Feuerbergstraße beruhigt er sich schließlich.

    Joachim Lenders, Landes-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft und CDU-Bürgerschaftskandidat, macht der Sozialbehörde schwere Vorwürfe. Man stehle sich aus der Verantwortung, wälze Aufgaben auf die Polizei ab.

    Laut Sozialbehörde sollen ab Ende Februar 20 der jungen Intensivstraftäter aus dem Flüchtlingsmilieu in eine neue Einrichtung am Bullerdeich (Hammerbrook) umziehen.

    Ein besseres Betreuungsverhältnis, Drogen- und Suchtberater sowie Jugendpsychiater sollen einen besseren Zugang zu den Jugendlichen ermöglichen.

    „Grundsätzlich brauchen wir ein geschlossenes Heim“, fordert Joachim Lenders (53), Landeschef der Deutschen Polizei-Gewerkschaft und CDU-Mann. Die minderjährigen Flüchtlinge müssten strukturierte Tagesabläufe auf einem umzäunten Gelände bekommen, mit Bildung und angemessener Betreuung. „Sie sollen nicht wie in einem Gefängnis verwahrt werden, aber es bedarf einer klaren Ansage. Die Jugendlichen dürfen nicht sich selbst überlassen werden.“