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    Gewerkschaft kämpft für die Polizeiposten

    AKTION Unterschriftensammlung vorm Vierländer Markt

    Sang- und klanglos will die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Hamburg die geplante Auflösung der sieben Polizeiposten in den Vier- und Marschlanden nicht hinnehmen. Ganz im Gegenteil. Morgen zwischen 14 und 18 Uhr
    postieren sich Gewerkschaftsmitglieder vor dem Eingang des Vierländer Marktes am Neuengammer Hausdeich 215und informieren die Bürger in Gesprächen und anhand von Flugblättern über die Senatspläne. Außerdem sammeln sie Unterschriften für den Erhalt der „bürgernahen Dorfsheriffs“. „Dies wird die erste von weiteren Aktionen sein“, sagt der DPolG-Landesvorsitzende Joachim Lenders.

    Vor einem Jahr konnte die Gewerkschaft zusammen mit den Bürgern schon einmal die geplante Schließung der sieben dezentralen Polizeiposten verhindern. Mehrere tausend Unterschriften führten dazu, dass der damalige Innensenator und
    heutige Erste Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) – zumindest vorläufig – von seinem Vorhaben Abstand nahm. Nun stehen die kleinen Dienststellen – als ein Mosaiksteinchen, um den Haushalt zu konsolidieren – erneut auf dem Prüfstand.

    Der Zeitpunkt scheint günstig, denn vier der sieben Beamten gehen 2011 in den Ruhestand. Die drei verbleibenden Polizeiposten sollen künftig zusammen mit einem vierten Kollegen in einer zentralen Außenstellen ihren Dienst versehen
    Lenders hegt starke Zweifel, dass auf diese Weise viel Geld gespart werden kann: „Erstens frage ich mich, wo dieser zentrale Punkt in den Vier- und Marschlanden sein soll. Zweitens muss sich ein geeignetes Gebäude finden. Sollte es erst
    errichtet werden müssen, wird jawohl eher Geld verplempert als gespart.“

    Für ihn gibt es keine Alternativen zu den Polizeiposten, die Ansprechpartner für jeden und alles seien. Die DPolG habe aus vergangenen Auflösungen und Zusammenlegungen gelernt. „Sie führen immer zu Präsenzverlusten und zur Verwaltung der Kriminalität in den jeweiligen Bereichen“, sagt der Landesvorsitzende.

    Für Lenders, selbst ehemaliger CDU-Bürgerschaftsabgeordneter, ist das Verhalten der Bergedorfer CDU-Politiker „unverständlich“. „Ich erwarte, dass sie sich für die Interessen des Bezirks und seiner Bürger stark machen.“