Rita Lefeber – Nachruf
Rita Lefeber (1933 – 2024)
Rita Lefeber verstorben
Ein Nachruf unseres Ehrenvorsitzenden Hermann-J. Friederich
Am 24. August 2024 ist unsere langjährige Gewerkschaftssekretärin Rita Lefeber verstorben. Sie wurde 90 Jahre alt. Rita Lefeber war für die DPolG und für mich nicht einfach eine Sekretärin, sie war vielmehr eine äußerst wertvolle Kollegin, auf die wir uns fachlich in der Organisation und auch menschlich verlassen konnten. Sie war verschwiegen, loyal und beliebt.
Anfang des Jahres 1987 konnten wir sie für uns gewinnen. Das war zu einer Zeit – insbesondere unseren jüngeren Mitglieder können sich das heute kaum vorstellen – als Mobiltelefone, Kopierer, PC und das Internet noch keinen breiten Einzug in die deutschen Büros gefunden hatten.
Umso wertvoller war, dass unsere neue Kollegin flink und fehlerfrei mit der Schreibmaschine umgehen und ein Diktat stenografisch entgegen nehmen konnte. Rita Lefeber stellte sich Zeit ihres Lebens den Herausforderungen in Familie und Beruf. Sie war stolz auf Ihre Kinder, die allesamt schon in jungen Jahren beachtliche berufliche Karrieren nachweisen konnten; jetzt benötigten sie ihre Mutter nicht mehr so sehr im Haus. Dafür aber wir, die DPolG. Im beruflichen Alltag hatten wir mit ihr „das goldene Los“ gezogen. Mehrfach in der Woche saß ich, nach Büroschluss an meiner Dienststelle, abends mit ihr in den Räumen der DPolG zusammen und wir bearbeiteten die anstehenden Anfragen und Stellungnahmen, insbesondere aus der Innenbehörde, dem Polizeiapparat und von Kolleginnen und Kollegen. Regelmäßig erst zu später Stunde trennten sich unsere Wege, sie fuhr dann nach Harburg und ich nach Bergstedt – und sie machte es gern und mit viel Freude.
Schon am nächsten Tag hatte sie dann wieder ein offenes Ohr, wenn ab zehn Uhr das Gewerkschaftstelefon klingelte. Eines möchte ich auch noch herausstellen, nämlich das außergewöhnliche Organisationstalent von Rita Lefeber. Sie managte nicht nur die Geschäftsstelle und sorgte dafür, dass wir die neuste Technik für uns einsetzen konnten. Beispielhaft seien auch erwähnt unsere großen Kartenkontingente für die in unserer Stadt neuen Musicaltheater, von denen tausende Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Bundesgebiet profitierten, aber auch unsere mehrjährigen Busfahrten nach Bochum zum Starlight Express und unsere legendären Blaulicht-Bälle im Curio-Haus.
Das alles wäre ohne ihre Tatkraft so nicht möglich gewesen, denn wir Vorstandskollegen waren ja uneingeschränkt in unseren dienstlichen Alltag eingebunden. Als ich im Jahr 1994 aus der gewerkschaftlichen Verantwortung ausschied, setzte sie ihre erfolgreiche Arbeit für die DPolG Hamburg noch bis zum Jahr 2002 fort. Dann erst, mit 68 Jahren, endete ihr Einsatz für unsere Gewerkschaft. Alle die mit ihr zusammengearbeitet, ihr uneingeschränkt vertraut oder sie nur gekannt hatten, stellten schon damals fest, dass wir unserer Kollegin Rita Lefeber sehr viel zu verdanken hatten. Es war nicht nur unsere, nein auch ihre Zeit. Lassen Sie uns ihr ein ehrendes Andenken bewahren.