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    Immer mehr Gewalt in unserer Stadt!

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    Neue Statistik: Fast 240000 Straftaten wurden 2014 bei der Polizei angezeigt

    2014 stieg in Hamburg erneut die Zahl der erfassten Straftaten. Vor allem Taschendiebstähle, Körperverletzungen und Wohnungseinbrüche nahmen zu. Mehr Tatverdächtige unter 21 Jahren wurden registriert. Sorgenkind bleibt der Bezirk Mitte. Kritik hagelt es von Politik und Gewerkschaften für Innensenator Michael Neumann (SPD).

    • Mehr Straftaten: „Hamburg ist trotz aller Herausforderungen eine sichere Stadt“, meinte Neumann gestern bei der Vorstellung der Kriminalstatistik. Aber: Fast 240000 Fälle wurden 2014 bei der Polizei angezeigt – ein Plus von 0,8 Prozent zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote stieg nur um 0,2 Punkte auf 43,9 Prozent. 2005 waren es noch 46,2 Prozent.

      „Neumann sollte statt markiger Sprüche mutigere Konzepte entwickeln, um die schlechte Kriminalitätsbilanz zu verbessern“, sagte FDP-Innenexperte Carl-Edgar Jarchow.

    • Mehr Jugendkriminalität: 16002 Hamburger unter 21 Jahren bekamen es mit der Polizei zu tun, allein 2246 gegen Gewaltdelikten. Ein Anstieg um 16 Prozent. Die Jungen machen gut ein Fünftel aller Verdächtigen aus. Und: Es sind überwiegen Männer, kaum Frauen.
      Welchen Anteil minderjährige Flüchtlinge haben, ist umstritten. von 31 Intensivtätern spricht die Behörde, davon 20 extrem gewaltbereite. Joachim Lenders (CDU), Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG): „Wir müssen Grenzen klar und deutlich aufzeigen, dazu gehört Intensivbetreuung in einer geschlossenen Einrichtung und Rückführung in die Herkunftsländer.“

    • Mehr Körperverletzungen: 22195 Fälle registrierte die Polizei, 1403 mehr als 2013. Mehr als 80 % dieser Gewalttaten wurden aufgeklärt. Rund 9300 ereigneten sich allein im Bezirk Mitte! In St. Georg nahmen Gewaltdelikte um fast ein Drittel zu.

    • Mehr Taschendiebstahl: Für professionelle Banden herrschen paradiesische Verhältnisse. Immer mehr Touristen, nur 4,6 % Aufklärungsquote. Fast zwei Drittel der Taten passieren in Mitte. Und von diesen wiederum 60 % auf St. Pauli, rund um die Reeperbahn. Problem für die Polizei: Betroffene merken erst zu spät, dass sie Opfer wurden.

    • Beim Autodiebstahl picken Täter sich gern Rosinen heraus: Besonders VW-Busse (274) und Land Rover (96 Fälle) sind beliebt.

    • Weniger Raub und Erpressung: Zwei große Serien wurden aufgeklärt. Auch der Schlag gegen die professionelle Enkeltrick-Mafia um den Polen Arkadiusz L. hat die Arbeit in dem Bereich verringert.Auch die Zahl der angezeigten Graffiti nahm ab. Polizeipräsident Ralf Meyer mutmaßte, dass könne mit dem Tod des bekannten Sprühers „Oz“ zu tun haben.  
    • Mehr Wohnungseinbrüche: Mit großem Personalaufwand hatte die Polizei eine Herbstoffensive gegen die Einbrecher gestartet. Ohne großen Erfolg. Die Zahlen stiegen um 8,2 %. 7490 Einbrüche, davon allerdings die Hälfte nur Versuche. Nur weniger als jeder zehnte Fall wurde aufgeklärt.

    • Internet-Betrügereien: Auf dieses Thema gingen Senator und Polizeiführung kaum ein. „Cyber-Kriminalität genießt keine Priorität, die Hamburger Polizei denkt immer noch archaisch“, kritisiert Jan Reinecke, Landeschef des Bund Deutscher Kriminalbeamter.