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    Wird Hamburg das neue Mekka des Rauschgiftschmuggels?

     Wird Hamburg das neue Mekka des Rauschgiftschmuggels?

    Um sich der Beantwortung dieser Frage zu nähern, hatte Dr. Herlind Gundelach, Präses des Zentralausschusses der Hamburgischen Bürgervereine sowie ehemalige Senatorin im Hamburger Senat unter Führung von Ole von Beust und später Christoph Ahlhaus, unseren Landesvorsitzenden Thomas Jungfer, den innenpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Christos Katzidis, aus Nordrhein-Westfalen und Gunther Bonz, Chef von FEPORT (Federation of European Private Port Operators) und bis vor kurzem auch Chef des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg, zur Diskussion eingeladen. Als drittgrößter europäischer Seehafen ist der Hamburger Hafen ein Warenumschlagplatz von immenser globaler Bedeutung.

    Es ist daher notwendig den Sicherheitsaspekt zu priorisieren. Zuletzt hatte im Juni des vergangenen Jahres eine Einbruchsserie im Hafen für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Damals brachen mutmaßlich niederländische Kriminelle mehr als ein Dutzend Mal in das Containerterminal Altenwerder ein, um – so wird vermutet – eine verloren gegangene größere Drogenlieferung wiederzufinden. Thomas Jungfer referierte zur neugegründeten „Allianz Sicherer Hafen“ und der damit verbundenen Einrichtung des Hafensicherheitszentrums. Ziel ist es, den Hamburger Hafen wirksamer gegen die Organisierte Kriminalität zu schützen und dem internationalen Rauschgifthandel effizienter und schlagkräftiger entgegenzutreten. Mehr als 30 Tonnen Kokain wurden im letzten Jahr im Hamburger Hafen sichergestellt, berichtete Thomas Jungfer, Tendenz steigend.

    Durch die Arbeit des auf dem vergangenen Hafensicherheitsgipfel beschlossenen Hafensicherheitszentrums und weiterer Maßnahmen wie Drohnen- und Kameraüberwachung soll die Schmugglerszene einem erhöhtem Verfolgungsdruck ausgesetzt werden. Die Kooperation aus Polizei, Zoll, Hamburg Port Authority (HPA) sowie anlassbezogen Staatsanwaltschaft und BKA bündelt Fachexpertise und schafft kurze Verbindungswege sowie eine bessere Vernetzung.

    Darüber hinaus müssen die Strafverfolgungsbehörden den Fokus verstärkt auf sogenannte Hafeninnentäter richten, die Drogenschmuggler mit Informationen versorgen oder beim Abtransport der Drogen logistisch helfen. In Rotterdam und Antwerpen haben Bandenkriege und Verteilungskämpfe die Sicherheitsbehörden dazu bewogen, viel Geld in die Hand zu nehmen, um unter anderem die Terminals technisch aufzurüsten. „Ja, Hamburg ist ein europäischer Drogenumschlagsplatz, lassen wir die Stadt nicht zu einem ‚Drogen-Mekka‘ werden“, so Landesvorsitzender Thomas Jungfer abschließend.

    Konsum ausgewählter Drogen in der EU 2023

    Schätzungsweise vier Millionen Konsumenten von Kokain gab es 2023 in den EU-Ländern nach Angaben der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Rund 2,5 Millionen der Kokainkonsumenten waren junge Erwachsene im Alter von 15 bis 34 Jahren. Am stärksten verbreitet ist europaweit nach wie vor der Konsum von Haschisch und Marihuana: Rund 22,8 Millionen Menschen konsumierten im genannten Zeitraum die aus der Cannabispflanze gewonnene Droge. Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist deutlich gestiegen. Aufgrund des Konsums illegaler Substanzen starben im vorvergangenen Jahr 2.227 Menschen und damit 237 mehr als 2022, wie der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert mitteilte. Dies sei die höchste bisher je registrierte Zahl. Darunter waren 1.844 Männer und 383 Frauen.