Schlapp – Justiz lässt Einbrecher laufen! Zivilfahnder packt in BILD aus
„Wir Polizisten fühlen uns verraten!“
Er ist nachts in unserer Stadt unterwegs, um Einbrecher zu schnappen. Aber wenn Zivilfahnder Lars* (45) dann einen Täter erwischt, ist der Ganove nach ein paar Stunden wieder frei, bekommt später eine Bewährungsstrafe.
Jetzt packt der erste Polizist in BILD über seinen täglichen Frust aus.
Schlapp- Justiz lässt Einbrecher laufen! BILD trifft Polizeikommissar Lars in einer ruhigen Straße in Hamburgs Osten. Er ist seit 20 Jahren Beamter und Mitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft. „Als ich Polizist wurde, war ich voller Erwartungen. Doch je länger ich dabei bin, desto enttäuschter werde ich. Man fühlt sich von den Richtern verkauft und verraten“, sagt Lars.
Seine Kollegen und er nahmen 2015 vier Einbrecher fest. Der Polizist: „Es waren Männer aus Chile und Osteuropa. Meist Wiederholungstäter. Die haben gelächelt, waren total entspannt. Sie wussten, wenn sie keinen Widerstand leisten, dann passiert ihnen in Hamburg nichts.“
Zur Erinnerung: Von 21 verurteilten Intensivtätern, die die Soko „Castle“ in den vergangenen Monaten gestellt hat, sitzt kein einziger in Haft (BILD berichtete).
Der Beamte schüttelt den Kopf: „Die wissen ganz genau: In dieser Stadt drohen ihnen kaum Strafen. Kaum werden sie entlassen, tauchen sie unter oder verlassen die Stadt. Das kann einen Polizisten nur demotivieren.“
Eigentlich sollte die Truppe von Lars aus sechs Beamten bestehen. Doch meist sind es nur drei bis vier Fahnder. „Wie willst du mit den wenigen Kollegen einen ganzen Stadtteil abdecken. Das geht doch gar nicht.“
Der Kommissar wünscht sich härtere Strafen für Einbrecher: „Da muss ein Zeichen gesetzt werden!“.
*Name geändert