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    Vom Schreibtisch in den Streifendienst

    Aufstand gegen Polizeichef Jantosch

    Hamburg soll sicherer werden – dafür will Polizeichef Werner Jantosch im Auftrag der SPD 100 Beamte vom Schreibtisch in den Streifendienst beordern. Doch intern kracht es gewaltig. Der Personalrat fühlt sich übergangen und zieht nun gegen die Pläne vor Gericht.

    Unsere Mitbestimmungsrechte werden mit Füßen getreten“, sagt der Personalratsvorsitzende Freddi Lohse. Jantosch habe einfach eine Liste mit 100 Polizisten aus den Einsatzstäben erstellt, die im August versetzt werden sollen.

    „Seit Montag rufen reihenweise Kollegen an, die versetzt werden sollen und uns um Hilfe bitten. Darunter sind alleinerziehende Mütter und Behinderte, die für den Straßendienst nicht tauglich sind.“

    Dabei müsste eigentlich der Personalrat einbezogen werden, wenn die Aufgaben der Beamten in der Verwaltung künftig andere schultern müssen. Lohse: „Grundsätzlich unterstützen wir die Pläne, aber ohne Mitbestimmung bliebe uns nur die Möglichkeit, eine Verwaltungsklage einzulegen.“

    Im Präsidium stößt der Aufstand aber auf Unverständnis. Noch sei nicht klar, wer versetzt werde und was mit den Aufgaben in den Stäben passiere, so Polizeisprecher Mirko Streiber. „Wenn es konkrete Pläne gibt, wird der Personalrat selbstverständlich eingebunden.“

    Heute trifft sich Innensenator Michael Neumann (SPD) mit den Personalräten, um die Probleme auszuräumen.