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    1. Mai: Polizei rechnet mit Krawallen

    Aktion vor der Roten Flora angekündigt

    Mit massiver Polizeipräsenz sollen in der Nacht zum 1. Mai in Hamburg Ausschreitungen verhindert werden. Neben den eigenen Hundertschaften, den Alarmabteilungen und den Einsatzzügen sollen kommendes Wochenende auch zehn auswärtige Hundertschaften hauptsächlich im Schanzenviertel im Einsatz sein. Experten, wie der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Joachim Lenders, rechnen dennoch mit „erheblichen Ausschreitungen“, die es vor dem Hintergrund eines möglichen Verkaufs der Roten Flora in dieser „traditionellen“ Krawallnacht geben wird.

    Bereits für Sonnabendnachmittag hat der Sprecher der Roten Flora, Andreas Blechschmidt, eine Kundgebung angemeldet, zu der er 1900 Teilnehmer erwartet. Ob diese Zahl erreicht wird, ist unklar. Am Vormittag findet eine Kundgebung der NPD in Bremen statt. Bei der Polizei geht man davon aus, dass ein Teil der Szene dorthin fahren wird, um den Aufmarsch der Neonazis zu stören. So wurde die von Blechschmidt angemeldete Demo extra um eine Stunde weiter in den Nachmittag gelegt, um das „Zeitfenster“ für die Teilnahme an Aktionen in Bremen zu vergrößern.

    „Wir müssen davon ausgehen, dass die Hamburger Klientel am Abend wieder zurück ist“, meint ein Einsatzführer der Polizei. Was dann passiert, lässt sich schwer vorhersagen.

    „Wir rufen für den 30. April 2011 auf zu einem antikapitalistischen Tanz in den Mai, einer Demonstration in Hamburg für die Rote Flora, den lockeren Aufstand und das Recht auf Stadt“, heißt es in einer Ankündigung der Szene. Deshalb sollen allein in dieser Nacht sechs Hundertschaften aus anderen Bundesländern die Polizei verstärken. Am 1. Mai sind noch einmal vier auswärtige Hundertschaften mit eingeplant. Neben den Mai-Kundgebungen, bei denen Linksautonome spezielle „Blöcke“ bilden sollen, wird es am Sonntag eine „Revolutionäre 1.-Mai-Demo“ geben. Vier zusätzliche Hundertschaften sollen dann aushelfen. Das Problem: Bis vor Ostern waren die Zusagen spärlich. Bremen hat wegen der Kundgebung eigenen Bedarf. In Berlin ist in der Nacht zum 1. Mai, wie in Hamburg, traditionell Randale angesagt. Jeweils zehn Hundertschaften hätten die Polizeiführer beider Städte gern zusätzlich.