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    Pressemitteilung: DPolG fordert Polizeiposten in den Vier- und Marschlanden erhalten − Vor-Ort-Präsenz und Bürgernähe der Polizei sind wichtiger als Sparquoten!

    Die Polizei Hamburg versteht sich als moderne Großstadtpolizei in einer Metropolregion. Das ist selbsterklärend und der Überstundenberg unserer Kolleginnen und Kollegen spricht hier eine deutliche Sprache. Aber Hamburg ist nicht nur eine feierwütige – aktuell durch die Pandemie gebremste − Event- und Sportstadt. Auch in unserer Stadt gibt es einen ländlichen Raum mit berechtigten Ansprüchen der dortigen Bevölkerung und speziellen Herausforderungen für die polizeiliche Arbeit.

    Die Vier- und Marschlande sind ein ländlich geprägtes Gebiet, hier verfolgt die Polizei die sogenannte Polizeiposten-Philosophie: Polizeibeamte wohnen und verrichten ihren Dienst im eigenen oder angemieteten Haus. Diese Philosophie soll jetzt aus Kostengründen aufgegeben werden. Zwischen den Jahren 2021 und 2025 gehen fünf von sechs Kollegen, die als Polizeiposten vor Ort ihren Dienst versehen, in den Ruhestand. Ihre Häuser stehen dann für den Dienstbetrieb nicht mehr zur Verfügung, weil sie sich nicht im Eigentum der Stadt befinden oder die Kollegen dort wohnen bleiben. Ein Kollege, zuständig für Allermöhe, Billwerder und Reitbrook, rückt bereits jetzt vom Bergedorfer Polizeikommissariat 43 zum Dienst aus. Dies soll dann mittelfristig für alle Polizeiposten dienstliche Praxis werden.

    Dazu Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der DPolG Hamburg: „Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) lehnt diese Pläne ab. Nicht zum ersten Mal sind die Polizeiposten in der Diskussion. Natürlich ist es schwierig, in den Vier- und Marschlanden geeignete und bezahlbare Immobilien zu finden, um die Präsenz und Ansprechbarkeit der Polizeiposten für die Bürgerinnen und Bürger direkt vor Ort zu ermöglichen. Hier sind jetzt neben dem Einsatz von Senat, Bezirk und Polizeiführung auch kreative Ideen gefragt, die sowohl die Interessen der Bevölkerung als auch die der Polizei berücksichtigen.

    Ich fordere Behördenleitung und Polizeiführung eindringlich auf, nach Lösungen zu suchen, die die über Jahrzehnte bewährten Strukturen nicht zerschlagen und eine präsente Polizeiarbeit für die Menschen vor Ort ermöglichen. Eine Außenstelle für alle Polizeiposten wäre ein machbarer, diskutabler Lösungsansatz, bevor Fakten geschaffen werden, die mit einer bürgernahen Polizei zum ‚Anfassen‘ nichts mehr zu tun haben. Es ist immer falsch, wenn sich die Polizei aus der Fläche zurückzieht. Die DPolG hat sich bereits einmal sehr erfolgreich gegen die Zerschlagung der Polizeiposten gewehrt, diesen Kampf nehmen wir wieder auf, wenn es nötig sein sollte!“

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