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    Das Geheimnis der neuen Polizeitaktik

    Großaufgebot direkt vor der „Roten Flora“ / Schanze und St. Pauli zum „Gefahrengebiet“ erklärt

    Viele waren von den schlimmsten Krawallen seit Jahren ausgegangen. 1200 gewalttätige Linke trafen auf 2500 Polizisten. Doch am Ende blieb es weitestgehend ruhig, die ganz großen Ausschreitungen blieben aus. Der Grund waren zwei neue Taktiken der Polizei.

    Man hatte aus den Fehlern des vergangenen Jahres gelernt: 2010 waren die Krawalle rund um den 1. Mai gewaltig aus dem Ruder gelaufen. Statt der erwarteten 200 kamen rund 700 Randalierer ans Schulterblatt. Die Polizei hielt sich (zu) lange im Hintergrund, ließ die Krawall-Macher erst einmal wüten. Der damalige Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) räumte später eine „fehlerhafte Prognose“ ein.

    Dieses Mal ging die Polizei auf Nummer sicher: Direkt nach dem Ende des angemeldeten Demo-Umzugs an der Großen Bergstraße positionierten sich am Sonnabend (ab 20.22 Uhr) mehr als 20 Mannschaftswagen und mehrere Wasserwerfer vor der „Roten Flora“. Behelmte Beamte marschierten durchs Viertel. Etwaige Randale wurde so im Keim erstickt.

    Zusätzlich waren die Schanze, St. Pauli und Teile Altonas erstmals am 1. Mai zum „Gefahrengebiet“ erklärt worden. So konnte die Polizei ohne konkreten Verdacht Passanten kontrollieren oder potenzielle Randalierer in Gewahrsam nehmen. „Das war genau die richtige Taktik, sie hat den Kollegen vor Ort mehr Möglichkeiten gegeben“, sagt Joachim Lenders, Hamburg-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Innensenator Michael Neumann (SPD) lobte seine Beamten: „Die Taktik ist vollständig aufgegangen.“