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    „Der Job als Polizist hat mich kaputt gemacht“ – So mies wird Hauptkommissar Björn Buck vom Senat behandelt

    Björn Buck ist 41 Jahre alt. Und man ahnt, was er mal für ein guter Polizist war. Warmherzig und entschlossen.

    Eigentlich ist Buck noch Polizist, aber ob er es bleiben will, weiß er nicht. Buck ist Opfer eines aufreibenden, harten Dienstes für die Hamburger Bürger. Und Björn Buck ist ein Opfer des Personalärztlichen Dienstes der Stadt, der ihm eigentlich in seiner schwersten Zeit zur Seite stehen sollte. Buck ist seit zweieinhalb Jahren dienstunfähig. Fünf Ärzte haben Buck, der Mitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft ist, bestätigt, dass er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet, weil er zu viel erlebt hat im täglichen Dienst an Wache 16 an der Lerchenstraße.

     Es waren genau 11 Horror-Einsätze seit 1997, von denen jeder einzelne gereicht hätte, um zusammenzubrechen.

    – Über die Frau, die er aus dem Mundsburg-Hochhaus springen sah, sagt er: „Dann hörte ich wenige Meter neben mir den Aufprall, hatte Blut auf den Schuhen.“

    – Über das Opfer einer Messerstecherei auf dem Jungfernstieg sagt er: „Ich halte den Kopf des Mannes. Seine Freunde schlugen und traten auf mich ein, weil sie glaubten, wir würden ihm nicht helfen.“

    – Und über seinen letzten Einsatz am 04. Juli 2009 beim berüchtigten Schanzenfest sagt er: „Mich trifft in vollem Lauf mindestens ein Stein am Kopf, sowie diverse Steine am Körper. Ich stürze zu Boden und sehe und höre nichts mehr. Da dachte ich, ich bin tot. Das war das Schlimmste.“

     Buck ist derzeit in seiner dritten Therapie. Der Personalärztliche Dienst will nicht akzeptieren, dass es sich bei Buck um eine PTBS handelt – die Amtsärzte stellen sich quer, sprechen lieber von „Desorientierung“. Buck wird zu einer Art Verhör vorgeladen. „Im Kasernenhofton“ sei er befragt worden, sagt Buck, sogar nach seinen Sexualgewohnheiten. Er hat sich dabei so aufgeregt, dass seine Nase nicht aufhören wollte zu bluten.

    Bis heute geht Buck nur selten unter Menschen. Er leidet. Auch darunter, wie ihn die Behörden behandeln: „Nach allem, was ich inzwischen erlebt habe, weiß ich nicht, ob ich meinem Dienstherrn noch vertrauen kann.“