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    Diskriminierung? Polizeipräsident unter Beschuss

    Thomas Jungfer, stellv. Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft: „Das Ganze hat einen unglaublich bitteren Beigeschmack. Ein Polizeipräsident sollte wissen, was er sagt.“

    Dieser Satz von Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch (63, SPD) hat Frauen in der Hamburger Polizei schockiert: „Dass die eine oder andere in den letzten Monaten schwanger geworden ist, Entschuldigung, hab‘ ich nicht zu verantworten.“

    Jetzt erheben Personalrat und Deutsche Polizeigewerkschaft den schweren Vorwurf der Diskriminierung. Gesagt hat Kopitzsch den Satz am 18. Oktober im Interview mit NDR-Fernsehredakteurin Clarissa Ahlers. Die hatte ihn danach gefragt, ob tatsächlich 100 Beamte aus Stäben an die Wachen versetzt seien. Kopitzsch bejahte das, dann kam die unkluge Äußerung über Schwangerschaften.

    Für den Personalrat der Polizei kein Kavaliersdelikt. Die Personalvertretung beschloss gestern einen sogenannten Personalreport. Auszug: Kopitzsch müsse sich fragen lassen, „ob er dieses Amt mit der notwendigen Ernsthaftigkeit und moralischen Stabilität“ führen könne. Auch Innensenator Michael Neumann (42, SPD) soll mit dem Vorgang konfrontiert werden.

    Thomas Jungfer, stellv. Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft: „Das Ganze hat einen unglaublich bitteren Beigeschmack. Ein Polizeipräsident sollte wissen, was er sagt.“

    Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Zu BILD sagte er: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich jede Art von Diskriminierung bekämpfe und dieser Vorwurf gegen mich völlig abwegig ist.“