DPolG fordert: Endlich handeln ─ Schluss mit der Personalnot!
Senator entscheidet: BAO Florian wird personell aufgestockt
Die am heutigen Tag von Senator Christoph Ahlhaus getroffene Entscheidung, die „BAO Florian“ personell zu intensivieren, um endlich den Kfz-Brandstiftungen Herr zu werden, offenbart erneut den sicherheitspolitischen Kollaps auf den Hamburg unbeirrt und ohne Rücksicht auf „Verluste“ zusteuert.
Über 80 Kolleginnen und Kollegen der Organisationseinheiten LBP, VD, WS, FLD und ZD werden ab sofort zusätzlich die „BAO Florian“ personell unterstützen.
Ständig wachsende Aufgaben und Anforderungen an die Polizei mit immer weniger Personal zu bewältigen, führen nach Auffassung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG Hamburg) in absehbarer Zeit zu einem „sicherheitspolitischen Super-GAU“. Die Belastungsgrenze der Hamburger Polizei ist nicht nur erreicht, sondern überschritten. Ein planbarer Dienst ist zum Fremdwort – Mehrdienst und Überstunden sind zum Standard geworden. Unsere Kolleginnen und Kollegen fühlen sich als „Leibeigene“ ihres Dienstherrn missbraucht – soziale Belange spielen keine Rolle mehr und bleiben auf der Strecke.
Jetzt rächen sich die ungenügenden Einstellungszahlen der vergangenen Jahre und die Stellenstreichungen der jüngeren Vergangenheit, die u. a. im Zusammenhang mit PK-Zusammenlegungen und der Erhöhung der Wochenarbeitszeit vollzogen worden sind.
Die Aufgabenschwerpunkte der Hamburger Polizei sind aus Sicht der DPolG unstrittig. Die Bürger wollen in Sicherheit und Freiheit leben und die Polizei hat dies zu gewährleisten. Demonstrationseinsätze, Großlagen durch Fußballspiele, Straßenfeste, Hafengeburtstag, Marathon, Schwerpunkteinsätze auf St. Pauli, Aufruf der Alarmabteilungen, Jagd auf Autobrandstifter, Haus- und Wohnungseinbrecher, Kfz-Aufbrecher, Verkehrskontrollen, Schwertransportbegleitungen, Sondereinsätze – dies alles ist der „alltägliche Wahnsinn“ Hamburger Polizisten, der mit dem jetzigen Personalbestand nicht mehr zu gewährleisten ist.
Wir fordern die Polizeiführung und die Behördenleitung auf, umgehend für entsprechende Personalaufstockung zu sorgen oder den Bürgern offen und ehrlich zu sagen, „wo Polizei nicht mehr stattfindet“. Unter den derzeitigen Bedingungen ist die Innere Sicherheit auf Dauer nicht zu gewährleisten!
Fürsorgepflicht und Motivation sehen anders aus! Die Konsequenzen für unsere Kolleginnen und Kollegen sind absehbar: Burn-Out-Syndrome – Krankheit – innere Kündigung und Demotivation!
Die DPolG Hamburg fordert die Polizeiführung auf, Rückgrat zu zeigen und die personelle Situation der Polizei ungeschminkt gegenüber Innensenator Christoph Ahlhaus und dem Ersten Bürgermeister, Ole von Beust, aufzuzeigen und endlich Klartext zu reden. Mehr Personal und eine konstruktive Aufgabenkritik sind das Gebot der Stunde!
Der Landesvorstand Hamburg, 11.05.2010