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    Hamburgs Einbruchsstatistik: Schlimmer als New York

    Dramatisch: Vor allem in Marmstorf, Sinstorf und Eißendorf werden oft Wohnungen leer geräumt

    Hamburg ist ein heißes Pflaster: Denn in der Elbmetropole gibt es in Relation zur Einwohnerzahl durchschnittlich mehr Wohnungseinbrüche als in New York, Los Angeles oder London. Vor allem Sinstorf, Marmstorf und Eißendorf sind bei Langfingern beliebt. Auch der Landkreis Harburg sticht heraus – jedoch im positiven Sinne. Hier ist die Aufklärungsquote enorm hoch.

    In ganz Hamburg wird im Schnitt in jede 119. Wohnung eingebrochen. Das geht aus einer Studie des Verbraucherportals geld.de für 2010 hervor. Damit liegt die Hansestadt 68 Prozent über dem Durchschnitt der Studie, die für 93 Städte in Deutschland, Schweiz und Österreich erhoben wurde. Selbst im berüchtigten New York wird „nur“ jede 164. Wohnung leer geräumt, in Los Angeles jede 171. Wohnung. Selbst London steht besser da – ist doch „lediglich“ jede 389. Wohnung betroffen. In München etwa wird sogar nur jede 712. Wohnung heimgesucht.

    Die Schäden sind immens: 20 Millionen Euro Schaden sind durch Einbrüche in Hamburg entstanden. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Christiane Schneider (Linke) hervor. Zum Vergleich: 2009 waren es 15 Millionen und 2005 sogar „nur“ zehn Millionen Euro gewesen.

    In Hamburg gab es 2010 genau 7536 Einbrüche – viele davon in Harburger Stadtteilen. Während die Häufigkeitszahl – Taten in Relation zur Einwohnerzahl, errechnet auf 100 000 Einwohner – im Hamburger Durchschnitt bei 425 lag, kam Eißendorf auf 503, Sinstorf auf 608 und Marmstorf sogar auf 668. Das könne damit zusammenhängen, dass hier vermögendere Bürger wohnen, und es auch hohe Hecken vor Einfamilienhäusern gebe, die tagsüber unbewohnt seien, so Klaus Vöge, Hamburgs stellvertretender Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft.

    Auch der Landkreis Harburg ist bei Einbrechern offenbar beliebt. Die Zahl der Einbrüche lag 2010 bei 282 – fast genau soviel wie durchschnittlich im Bezirk Bergedorf. Die Schadenssumme lag 2010 bei zwei Millionen Euro, 2007 waren es noch 1,1 Millionen Euro gewesen. Um hier gegenzusteuern, hat die Polizei 2009 eine Ermittlungsgruppe eingesetzt – offenbar mit Erfolg. Denn die Aufklärungsquote bei Einbrüchen lag 2010 bei 32 Prozent. 2007 waren es nur 25 Prozent. In der Polizeidirektion Lüneburg, die sich von Stade bis Lüchow-Dannenberg und Celle erstreckt, lag die Aufklärungsquote 2010 bei 23 Prozent. In Hamburg dagegen nur bei 6,8 Prozent. „Die hohe Quote kommt durch viel Personal zustande, aber auch durch viele kleine Tipps von Bürgern, die sind enorm wichtig“, so Michael Düker, Sprecher der Polizei im Landkreis Harburg.

    Übrigens: Besonders unsicher leben die Schweizer: In Zürich und Genf wird statistisch gesehen jede 27. Wohnung aufgebrochen.