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    Hamburger Morgenpost: Kann das gut gehen? Reiterstaffel beim Schanzenfest

    Schon der Einsatz der Hamburger Reiterstaffel auf dem Kiez sorgte für Aufregung. Doch wenn es nach Joachim Lenders, dem Landesvorsitzenden der deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), gehen soll, wird die Reiterstaffel auch beim Schanzenfest am kommenden Sonnabend eingesetzt.

    „Wo sonst mindestens 60 Beamte für eine Absperrung benötigt werden, reichen 15 Reiter“, erklärte Lenders. Die Pferde sollen außerdem abschreckend auf die Randalierer wirken. „600 Kilogramm Lebendgewicht verscheuchen jeden Randalierer“, sagte der Landesvorsitzende. Das Argument, eine Reiterstaffel wegen des unwägbaren Geländes im Zusammenhang mit dem Schanzenfest nicht einsetzen zu wollen, greife nicht. So seien die Straßen gut ausgeleuchtet, sagte der Landesvorsitzende. Außerdem könnten Pferde schneller zu den Einsatzorten gelangen als Mannschaftsbusse oder Beamte zu Fuß.

    Die Reiterstaffel ist der Stolz der Hamburger Polizei. Ex-Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) hat sie gegen alle Widerstände gegründet. Seit September sind die acht kräftigen Wallache bei Demos, Großevents und Fußballspielen im Einsatz.

    Da das Pferd aber ein Fluchttier ist, kann auch mal was schief gehen. Jüngstes Beispiel: Der Einsatz der Reiterstaffel auf der Facebook Geburtstags-Party der jungen Hamburgerin Thessa in Bramfeld. Hier musste der Einsatz der Spezialeinheit gegen betrunkenen Jugendliche abgebrochen werden, weil die Pferde durchdrehten.

    Laut Lenders werden am Sonnabend knapp 2.500 Polizisten im Einsatz sein, darunter Einheiten aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Zudem wird die Hamburger Polizei von Beamten der Bundespolizei unterstützt.

    Im vergangenen Jahr wurden aufgrund der Ausschreitungen 42 Personen festgenommen. Mindestens 14 Menschen wurden verletzt.