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    „Hier hat sich der Mob ausgetobt“

    Jugendgang greift Polizei an und verletzt Beamte teilweise lebensgefährlich

    Mit unfassbarer Brutalität sind am Sonnabend in Neuwiedenthal Jugendliche auf Polizisten losgegangen. Fünf Beamte wurden dabei so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Ein Polizist schwebt in Lebensgefahr, als er am Boden lag, hatte einer der Schläger auf ihn eingetreten. Der Beamte erlitt mehrere Schädelbrüche. Die Mordkommission ermittelt.

    Die Polizei zog schließlich Kräfte aus ganz Hamburg zusammen, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Einsatzkräfte nahmen 17 Schläger fest. Die meisten haben einen Migrationshintergrund – was der These von der vorbildlichen Integration aus einer aktuellen Studie (siehe Artikel unten) zu widersprechen scheint.

    Besonders hervor taten sich zwei gebürtige Tunesier. Einer der Brüder, der als Intensivtäter geführt wird, wurde festgenommen. Nach dem zweiten Mann, der ebenfalls wegen zahlreicher Straftaten bekannt ist, wird gefahndet. Warum die Bande auf die Beamten losging, ist unklar. Die Polizei war gegen 21.30 Uhr wegen einer Schlägerei zum Rehrstieg gerufen worden. Doch statt auf die Auseinandersetzung stießen die Beamten auf einen Mann, der sich entblößt hatte. Als sie seine Personalien feststellen wollten, rotteten sich etwa 30 Personen, zumeist junge Erwachsene, zusammen. Sie gingen auf die Beamten los. Die setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. „Wir hatten keine Chance. Es waren zu viele“, so ein Polizist. Erst als Verstärkung kam, wurden mehrere Schläger festgenommen.

    Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, sprach im Zusammenhang mit den Tätern von „Abschaum“. „Hier hat sich der Mob ausgetobt“, sagte Lenders. Entlarvend sei, dass viele der Gewalttäter einschlägig bekannt sind. In dem Zusammenhang übte Lenders scharfe Kritik an GAL-Justizsenator Till Steffen. „Er macht sich Gedanken über Frauenquoten in Unternehmen, anstatt sich um die elementaren Probleme zu kümmern. Hier ist eindeutig die Justiz gefordert.“

    Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) sagte: „Das Maß ist voll. Wer Sprengsätze, Steine oder Flaschen auf Polizisten schleudert, muss die volle Härte des Rechtsstaates zu spüren bekommen. Der Vorfall in Neuwiedenthal belegt die Notwendigkeit der von der Innenministerkonferenz beschlossenen Strafverschärfung für Gewalttaten gegen Polizeibeamte.“ Ahlhaus sieht nun Bundesjustizministerin Sabine Leutheuser-Schnarrenberger (FDP) in der Pflicht, die die Initiative blockiere. Insgesamt müsse die Justiz solche Taten deutlich schneller und konsequenter als bisher verfolgen, so Ahlhaus.