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    Immer mehr Polizisten haben Nebenjob

     BILD

    Sie klären Verbrechen auf, regeln den Verkehr, sichern Großveranstaltungen. Doch ausreichend bezahlt werden unsere Polizisten dafür offenbar nicht.
    Denn: Immer mehr Beamte haben einen Nebenjob. Es sind sogar so viele wie noch nie! 1647 Polizisten des Vollzugsdienstes haben sich 2013 eine Nebentätigkeit genehmigen lassen. 2012 waren es noch 1459, im Jahr davor „nur“ 1050.
    Polizisten mit Nebenjob? das ist unter Voraussetzungen erlaubt. Zweitberufe wie Taxifahren und Security sind aber verboten. Und so arbeiten z.B. 58 Beamte als Verkäufer, drei als Makler, 47 als Hausmeister. Als Übersetzer sind 57 tätig, zwei als Arzthelfer, einer als Gutachter. Am beliebtesten sind Dozententätigkeiten, 256 halten Vorträge.
    Die Zahlen ergeben sich aus der Senatsantwort auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz. Er zu BILD: „Es kann nicht sein dass Polizisten in dieser Stadt einen Zweitjob annehmen müssen, um ihr Familie zu ernähren. Ich fordere den Senat auf, seine Beförderungspraxis an die Lebenshaltungskosten in Hamburg anzupassen.“
    Warnholz regt an, wegen hoher Kosten (z.B. Miete) eine Ortszulage nach Münchner Vorbild zu zahlen. Von den gut 10000 Polizisten sind 8500 Beamte.

    Auch Joachim Lenders, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, kritisiert die schlechte Bezahlung:Ein junger Polizeimeister geht mit unter 1800 € netto nach Hause. Als Alleinverdiener mit Familie reicht das oft nicht. Durch die Nebenjobs steigt die ohnehin schon hohe Belastung der Kollegen immer mehr.“