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    Proteste gegen eine zentrale Wache

    Unterschriftenaktion Bürger kämpfen für den Erhalt der sieben Polizeiposten im Landgebiet

    Gut 1200 Unterschriften für den Erhalt der sieben Polizeiposten im Landgebiet haben Mitglieder der Polizei-Gewerkschaft (DPolG) binnen weniger Stunden am Wochenende gesammelt. Zudem wurden hunderte Gespräche am Infostand vor dem Vierländer Markt geführt. Eindeutiger Tenor: „Wir werden für den Erhalt kämpfen.“ Der Hamburger Sparkurs sieht die Einrichtung einer sogenannten Zentralwache mit nur vier Beamten im Landgebiet vor. Wo dieser zentrale Ort in den weitläufigen Vier- und Marschlanden sein soll, ist offenbar noch völlig unklar. Klar ist aber: Mit der Einrichtung würde Polizeipräsenz von der Straße genommen – entgegen dem Versprechen des Christoph Ahlhaus (CDU) sowohl als Innensenator, als auch als Bürgermeister vor den Sparbeschlüssen gegeben hatte. Mit einer Aufstockung im Landgebiet durch Beamte des Bergedorfer Polizeikommissariats 43 sei mangels Kapazität nicht zu rechnen. Polizeihauptkommissar und Personalratsmitglied Klaus Vöge, der zum erweiterten Vorstand der DPolG gehört, sowie einige Polizeiposten erlebten am Freitag und Sonnabend viele erboste Vierländer. Erbost über die Hamburger Spar-Entscheidungen, erbost aber auch über die wenig konkrete Haltung lokaler Politiker. Vereine und Verbände, wie auch die „Gemeinschaft Vier- und Marschlande“ (GVM) wollen geharnischte Briefe an den Innensenator Heino Vahldiek (CDU) schreiben, verlangen Antworten. „Hier wird gegen den Bürgerwillen gearbeitet“, sagte Vöge. „So nicht! Nicht mit uns!“, so und ähnlich äußerten sich viele zu den Sparbeschlüssen und setzten ihre Unterschrift auf die Liste. „Ich verstehe diese Maßnahme nicht“, sagt Katrin Podein (44) aus Curslack. „Die Präsenz der Polizei im Landgebiet ist einfach wichtig. Schließlich will man nicht in der Warteschleife landen. Und es ist menschlicher, weil man den persönlichen Kontakt hat.“ Ein Sicherheitsproblem sieht auch Sven Klaffehn (36) aus Kirchwerder. Er wohnt im Neubaugebiet, und das ist ziemlich weitläufig. „Wenn man bei Problemen einen direkten Ansprechpartner hat, ist das ein großer Vorteil“, meint er. „Ich bin zwar noch gut beieinander und kann auch noch Auto fahren, aber unser Dorfsheriff gibt mir das Gefühl der Sicherheit.“ Gegner des Erhalts der Polizeiposten melden sich am Wochenende nicht zu Wort.