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    Farbanschlag auf das Haus von Senator Vahldieck

    Ein Farbanschlag ist auf das Wohnhaus von Innensenator Heino Vahldieck (CDU) verübt worden. In der Nacht zum Freitag warfen bislang unbekannte Täter mit roter Farbe gefüllte Christbaumkugeln gegen das Gebäude auf der Uhlenhorst. Der Senator und die anderen Bewohner des Hauses schliefen zur Tatzeit. „Ich kann den Sinn und Zweck dieser Aktion nicht erkennen“, sagte Vahldieck der WELT. „Für eine sachliche politische Diskussion stehe ich immer zur Verfügung – dann aber bitte so, wie es in einem demokratischen Rechtsstaat üblich ist. Feige nächtliche Farbattacken auf ein Wohnhaus bringen uns keinen Schritt voran.“

     Eine vorbeifahrende Peterwagenbesatzung hatte die Tat um kurz nach drei Uhr bemerkt. Den Beamten war sofort die im Eingangsbereich verspritzte Farbe aufgefallen. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes ermittelt. Dort vermutet man den oder die Täter in der Linksautonomen-Szene. Das genaue Motiv ist unklar. „Weder Täterhinweise noch eine Bekennung liegen vor“, sagt Hauptkommissar Andreas Schöpflin. Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, sieht das anders. „Das ist ein ganz klarer Vorbote der in Hamburg stattfindenden Innenministerkonferenz. Wir werden uns noch auf weitere vergleichbare Anschläge einstellen müssen.“ Bereits am 12. Dezember 2007 war das Haus Ziel eines Farbanschlags geworden. Damals hatte sich eine Gruppe „Kontrollverlust“ zu dem Anschlag bekannt. „Wir dürfen uns an solche Übergriffe nicht gewöhnen. Gewalt und psychischer Druck dürfen nicht bagatellisiert und vor allem nicht toleriert werden“, meint SPD-Fraktionschef Michael Neumann.

     Der aktuelle Anschlag in der Nacht zum Freitag ist die zweite offensichtlich politisch motivierte Tat innerhalb von zwei Tagen. In der Nacht zum Donnerstag hatten unbekannte Täter den Wagen von GdP-Chef Konrad Freiberg zerstört. Einen Zusammenhang zwischen den Taten sieht die Polizei nicht. Die Kripo sucht jetzt Zeugen, die sich unter Telefonnummer 4286-56789 melden können.