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    Randale Protokoll der Mai-Nacht

    2300 Polizisten sichern Schanzenviertel – Wasserwerfer stoppt Chaoten an der Roten Flora- 13 verletzte Beamte

    Die vermummten Chaoten warfen Flaschen und Böller, zündeten Autos an, verletzten 13 Polizisten. Auch in diesem
    Jahr gab es rund um den 1. Mai („Tag der Arbeit“) Ausschreitungen in Hamburg.

    Doch die Beamten waren bestens vorbereitet, konnten mit einer neuen Taktik eine Gewaltorgie verhindern. Die heiße Phase begann am Sonnabend um 17:00 Uhr. 4000 Demonstranten sammelten sich auf dem Schulterblatt, um für das umstrittene
    Stadtteilzentrum „Rote Flora“ zu demonstrieren.

    Viele Teilnehmer waren vermummt, etwa 1000 gewaltbereite Autonome bildeten einen „schwarzen Block“. Auf dem Weg zur IKEA-Baustelle in Altona beschmissen die Chaoten die Fassade des „Empire Riverside Hotel“ mit Steinen, immer wieder flogen
    Böller, ein Bundeswehr-Opel wurde angezündet.

    Warum hatte die Polizei diese gewalttätige Masse trotzdem gut im Griff?
    2300 Beamte waren im Einsatz. Szenekundige Beamte hatten in der vergangenen Woche ein Lagebild erstellt, Aufrufe der Linken im Internet ausgewertet. Deshalb wurden aus ganz Deutschland (u. a. Bayern, Niedersachsen) Einsatzhundertschaften angefordert.

    Wasserwerfer begleiteten die Protestler durch die Stadt. Als es in Altona zu Randale kam, spritzten sie die Menge auseinander. Die Gewalttäter flüchteten in die Sternschanze.

    Wieso eskalierte die Gewalt auch im Schanzenviertel nicht?
    Wasserwerfer gingen direkt vor der „Flora“ in Stellung, Festnahmeeinheiten streiften durch die Straßen. Polizeisprecher Miko Streiber: „Unsere Einsatztaktik ist aufgegangen, mit dem Großaufgebot an Beamten und der Einrichtung des Gefahrengebietes konnten wir die Ausschreitungen verhindern.“

    Die Polizei hatte die Sternschanze zum „Gefahrengebiet“ erklärt. So durften die Beamten auch ohne konkreten Verdacht Personen durchsuchen
    ihre Personalien feststellen. Joachim Lenders von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG):“Dadurch wurde erreicht, dass diese Personen aus dem
    Bereich verschwanden.“

    Warum wurden trotzdem Geschäfte, Banken und das Bezirksamt Eimsbüttel beschädigt, insgesamt 28 Fahrzeuge (u. a. ein Maserati) angezündet?
    Die Täter agierten in Kleingruppen, schlugen dort zu,  wo niemand es erwartete. Die Anschläge verteilten sich auf neun Stadtteile.

    Wie bewertet Michael Neumann (SPD) seine erste große Bewährungsprobe als neuer Innensenator?
    „Unsere Polizei hat durch ihr konsequentes Eingreifen, sobald Straftaten begangen wurden, größere Ausschreitungen verhindert. Dafür danke ich den Beamten ausdrücklich.“

    Die Polizeibilanz: 31 Störer festgenommen. 50 kamen in Polizeigewahrsam, 300 Platzverweise wurden erteilt.

    Gestern Aben zogen noch einmal 1500 Demonstranten von Altona Richtung Schanze. Nach Böller-Würfen auf Polizisten gab es drei Festnahmen.

    Kommissar Rockhausen: Ich war 15 Stunden im Dauereinsatz

    Polizeioberkommissar Fabian Rockhausen (29, DPolG) war in der Nacht zum 1. Mai 15 Stunden im Dauereinsatz. Für 2300,00 € netto im Monat
    hält er seinen Kopf hin.

    Rockhausen ist seit 2003 bei der Bereitschaftspolizei. Der Gruppenführer: „Ich habe mit meiner Hundertschaft den Aufzug von der „Flora“ durch die Schanze
    Richtung Altona begleitet. Als bei IKEA der Bauzaun angegriffen wurde, schritten wir ein. Dabei wurden wir mit Flaschen, Böllern und Eiern beworfen. Ein Kollege
    bekam dadurch einen Tinnitus, ein weiterer wurde am Bein verletzt und musste ins Krankenhaus.“

    Der Beamte weiter: “ Wenn ich mal die Möglichkeit hätte, mich mit einem Chaoten zu unterhalten, dann würde ich ihm sagen, dass unter den Uniformen auch
    Menschen stecken, die Familien haben, heil nach Hause kommen wollen.“ Später war der Polizist in der Schanze, führte Kontrollen durch.