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    DPolG: Straftaten runter – Überstunden rauf!

    Gestern (09.10.2017) haben Innensenator Andy Grote (SPD) und Polizeipräsident

    Ralf Martin Meyer via „Hamburger Abendblatt“ die aktuellen Kriminalitätszahlen in ausgewählten Deliktsfeldern präsentiert. Unter der Schlagzeile „Hamburg ist so sicher wie seit 18 Jahren nicht mehr“ wurde eine „Zwischenstands-PKS“ für das laufende Jahr veröffentlicht – im Fußball würde man von der Mitte der zweiten Halbzeit sprechen, denn noch ist vieles möglich!

    Selbstverständlich sind die Zahlen positiv: Rückgang der angezeigten Straftaten um 7,9 Prozent und eine spürbare Senkung der Gewaltkriminalität wie Raub und schwere Körperverletzung. Der Innensenator hat recht, wenn er im „Abendblatt“ von einem „großartigen Erfolg der Polizei“ spricht, da schließt sich die DPolG Hamburg gerne an. Wir wissen aber auch, was unter anderem der Preis für diese Erfolge sind und im „Abendblatt“ kann man es zwischen den Zeilen lesen:

    „Ein besonderer Erfolg für die Hamburger Polizei ist der Rückgang bei den Delikten, die durch Sonderkommissionen oder Ermittlungsgruppen besonders gezielt und häufig mit neuen Konzepten bekämpft werden. Beim Wohnungseinbruch (…) wurden in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 26,7 Prozent weniger Taten als vor einem Jahr registriert. Beim Fahrraddiebstahl, der ebenfalls von einer speziellen Ermittlungsgruppe bekämpft wird, ging die Zahl der Fälle um 21,5 Prozent zurück. Beim Taschendiebstahl nahm die Zahl der Fälle um 10,9 Prozent ab.“

    Dazu Joachim Lenders, Landesvorsitzender der DPolG Hamburg: „Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten eine herausragende Arbeit und das oft bei Rahmenbedingungen, die man eben nur dann als weitestgehend optimal bezeichnen kann, wenn es um eine BAO oder anderweitige spezielle Ermittlungsgruppen geht. Hier stimmt dann die Anzahl des notwendigen Personals und ausgewählte Delikte können gezielt bekämpft werden. Ganz anders sieht es aber an der polizeilichen Basis aus: 

    Die Personalstärke der Wachdienstgruppen an den PK/WSPK erreicht oft kaum die Grundlast, die Kollegen hetzen von einem Einsatz zum nächsten. Es fehlen rund 300 Kolleginnen und Kollegen allein an den Polizeikommissariaten der DPV − durchschnittlich eine Schicht pro PK! In der Direktion Einsatz, im Verkehrsvollzug der Verkehrsdirektion, im LKA usw. überall dasselbe Bild − ‚Personal: Land unter‘! Deshalb muss die Einstellungsoffensive auch eine Attraktivitätsoffensive sein, um wirklich genug geeignete Bewerber für den Polizeiberuf zu interessieren. Denn ohne ausreichendes Personal ist alles nichts. WIR müssen endlich mehr werden, denn nur so lassen sich die PKS-Zahlen auf Dauer verbessern und zwar ohne das vorhandene Personal gesundheitlich zu verschleißen!“

    Der Landesvorstand                                                            Hamburg, 10.10.2017