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    Bild: Anwohner gegen Sicherungsverwahrte in Jenfeld

    Die Bürger fühlen sich übergangen! Auf einem Altenheim-Gelände in Jenfeld sollen noch im Dezember drei ehemals sicherungsverwahrte Schwerstkriminelle (ein Totschläger, zwei Vergewaltiger) unterkommen. 40 Polizisten bewachen die Männer rund um die Uhr. Kosten: 2,5 Millionen Euro/Jahr.

    Anwohner Ralf Sielmann (66) ist besorgt: „Warum hat uns keiner gefragt?“ Und das alles wegen eines Urteils aus Straßburg…

    BILD beantwortet die wichtigsten Fragen!

    • Wie wohnen die Ex-Verbrecher? Im ersten Stock des Hauses gibt es vier Wohnungen (40 Quadratmeter, zwei Zimmer, Küche, Bad, Linoleum, Holzmöbel). Im Erdgeschoss ist ein Aufenthaltsraum mit Billardtisch. Die Miete übernimmt das Amt, da die Bewohner sie nicht aufbringen können.

    • Gibt es dort einen Wohn-Zwang? Joachim Lenders (49), Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft: „Die Männer sind frei, für sie gilt die freie Wahl des Wohnorts. Sie können jederzeit ausziehen und sich woanders niederlassen.“

    • Warum Jenfeld? Laut Justizbehörde war ausschlaggebend, dass A 24 und Helmut-Schmidt-Uni in der Nähe sind – also weniger Anwohner. Hier gibt es auch wenige Kinder-Einrichtungen. Weil eine Kita in der Nachbarschaft entsteht, sucht die Stadt jetzt schon Alternativen.

    • Warum ist das Problem nicht längst gelöst? Unklar! Der Europäische Menschenrechts-Gerichtshof in Straßburg entschied schon Ende 2009, dass das deutsche System der Sicherungsverwahrung gegen die Menschenrechte verstößt. Hamburgs Justizsenatorin Jana Schiedek (37, SPD) ist für eine Kooperation der Nordländer, die Geld sparen würde, es fehlt aber immer noch eine Einigung.