Fremdnutzung der Fahnder soll Ausnahme bleiben
ZF-Tagesseminar stellt Forderungskatalog an die Polizeiführung
39 Zivilfahnder nahmen am Tagesseminar der DPolG Hamburg teil. Die Kolleginnen und Kollegen forderten Polizeivizepräsident Reinhard Fallak sowie den Leiter der Direktion Polizeikommissariate und Verkehr (DPV), Wolfgang Brand, auf, den Stellenwert und die Priorisierung der örtlichen Fahndung deutlich zu machen sowie die Rahmenbedingungen zu verbessern.
Im Landesvorsitzenden Joachim Lenders, dem Beisitzer im Landeshauptvorstand der DPolG und Zivilfahnder des PK 36, Bernd Haß, und dem Fachbereichsvorsitzenden Schutzpolizei der DPolG Hamburg, Marc-Florian Sinn, fanden die Teilnehmer kompetente Ansprechpartner für ihre Anliegen. Polizeivizepräsident Reinhard Fallak und DPVL Wolfgang Brand nahmen im Laufe des Vormittags an einer regen Diskussion mit den Fahndern teil.
Anlass zur Kritik gab es unter anderem bei den Themen
Personal, Schichtdienstzulage, Vorsorgekuren, Ausstattung, Fremdnutzung, Nachwuchsgewinnung
Ihre Arbeit werde nicht mit dem nötigen Ansehen bedacht und aufgrund der fehlenden Perspektiven und finanziellen Einbußen wird im Gegensatz zu anderen Verwendungen in der Polizei, der Zivilfahnder offenbar von den Verantwortlichen nicht ernstgenommen. Polizeivizepräsident Reinhard Fallak und LPD Wolfgang Brand versuchten diese Kritik zu widerlegen und machten deutlich, welch hohen Stellwert die örtliche Fahndung genießt.
Die Zivilfahndung sei eine wesentliche Säule der Kriminalitätsbekämpfung und muss im arbeitsfähigen Stand gehalten werden. Tiefer als die aktuell 157 Fahnder darf die Anzahl nicht sinken. Eine Steigerung könne durch die jetzt kommenden höheren Abgangszahlen der Akademie, wenigstens vorübergehend, hoffentlich erreicht werden. Verwundert zeigten sich die beiden Mitglieder der PFR über die häufigen Fremdnutzungen der ZF für andere Aufgaben.
Wolfgang Brand machte deutlich, dass dies nur eine Ausnahme bleiben soll. Im täglichen Dienst darf es nicht die Regel sein. Es gebe auch keine Vorgabe der DPV-Leitung, ob und wie ein Polizeikommissariat die Grundlast auszugleichen habe. Vor allem aber müssen die Gründe der Fremdnutzung vernünftig kommuniziert werden. Gerade der Umgang mit der Ruhepausenproblematik habe gezeigt, wie wichtig das Miteinander und nicht Übereinander sprechen sei. Für die jetzige Regelung der Gewährung der Ruhepausen für ZF, die eine wichtige Forderung des letzten ZF-Seminars war, bekamen DPVL Wolfgang Brand und Bernd Haß von den anwesenden Fahndern Beifall. In den letzten Monaten führten diese vermehrt Gespräche und erreichten mit ihren Bemühungen eine außergerichtliche und zufriedenstellende Regelung. Im Anschluss machte der Landesvorsitzende der DPolG Hamburg, Joachim Lenders, noch einmal die Position und den Anspruch unserer Gewerkschaft deutlich. Die Seminarteilnehmer bewerteten die Veranstaltung als überaus positiv und erfolgreich.
Die DPolG Hamburg wird weiter an der ZF-Problematik dran bleiben.
Der Landesvorstand Hamburg, 23.04.2014