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    Zellen zu eng: Davidwache sogar von Schließung bedroht

     

     Polizei denkt über Zusammenlegung nach

    Deutsche Polizeigewerkschaft setzt sich für den Erhalt der Traditionswache ein

    Die gravierenden Mängel an den Einschlusszellen der Davidwache, die dazu führten, dass dort aus baulichen Gründen keine renitenten Personen mehr eingesperrt werden dürfen, können wohl nicht so schnell abgestellt werden. Die Polizei wollte zu dem Problem öffentlich keine Stellung nehmen, intern wird das Thema Davidwache aber bereits diskutiert. „Es ist so nicht praktisch. Das ist uns bewusst“, sagte Frank Reschreiter, Sprecher der Innenbehörde, zur jetzigen Regelung.

    Die 1914 eröffnete Davidwache steht unter Denkmalschutz. Bauliche Lösungen für die zu eng dimensionierten Zellentrakte sind daher schwierig. Intern geistern – sollte das Problem mittelfristig nicht behoben werden können – sogar Ideen über eine Umwandlung der Davidwache in eine Außenstelle durch die Polizeiflure. Das wäre vermutlich mit einer Zusammenlegung der Traditionswache mit einem anderen Polizeikommissariat zu realisieren. „Undenkbar“, sagt dazu Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. „Es kann nicht sein, dass die Polizei vom Kiez verschwindet. Das ist ein historischer Standort, es ist die berühmteste Polizeiwache der Welt. Die Davidwache muss eine vollwertige Wache bleiben. Alles andere bedarf nicht mal eines vertieften Gedankengangs.“ Er selbst könne sich nur schwer vorstellen, dass man das Problem trotz des Denkmalschutzes nicht durch eine bauliche Lösung beheben kann.

     Eine Polizeiwache gibt es seit 1868 an dem heutigen Standort der Davidwache. 1914 wurde das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude fertig. Den Namen Davidwache darf das heutige Polizeikommissariat 15 seit 1970 offiziell führen. Renoviert wurde häufiger. 1968 und 1991 bekam das Gebäude eine „Schönheitskur“. 2005 wurde der Anbau eingeweiht. Das heutige Problem hatte man zu dem Zeitpunkt nicht im Blick.