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Autor: Ivonne Kussmann

Polizist tritt für belastete Helfer in die Pedale

Bergedorfer Zeitung 

Sportliche Einsätze sind eine Passion des ehemaligen Marinefliegers Dieter Skodda. Seit einigen Jahren ist der 61-Jährige allerdings aufs Rad umgestiegen. In seiner Freizeit dreht der Reinbeker auch gern seine Runden durch den Sachsenwald. Und das nicht nur für den eigenen Spaß: 2008 gründete Skodda das „Radsportteam Weißer Ring“ in der Betriebssportgruppe der Polizei Hamburg. Ab Juni wird er Botschafter für ein weiteres Velo-Projekt. Denn nach 44 Dienstjahren weiß Dieter Skodda, dass auch Helfer manchmal selbst Hilfe brauchen. „Viele fallen nach traumatischen Einsätzen in ein tiefes Loch“, sagt der Schwerbehindertenvertreter der Polizei Hamburg. Deshalb möchte er gemeinsam mit seinem Kollegen Klaus Vöge (stellvertretender Landesvorsitzender der DPolG) Polizisten und Feuerwehrleute unterstützen, die stark belastet sind und damit das Thema „Traumata“ in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Am 17. Juni starten beide zu einer Spendenfahrt durch Deutschland. Ihr gemeinsames Ziel ist es, von der dänischen Grenze bei Flensburg bis nach Fall bei Lenggries in Oberbayern mit dem Mountainbike zu fahren: „Über eine Distanz von 1020 Kilometern in acht Tagesetappen versuchen wir, für unsere Stiftung der DPolH (Deutsche Polizeigewerkschaft Hamburg) Spenden einzusammeln.“ Ein weiterer Kollege wird die beiden mit einem von einem Autohaus gesponserten Fahrzeug mit dem Equipment begleiten. Kondition für die Aktion bringt Skodda mit. Im vergangenen Jahr wurde er Hamburger Vizemeister und Deutscher Vizemeister im Betriebssport Rundstreckenrennen der Altersklasse Ü 60.

Sponsor aus Reinbek dabei

Die DPolG-Stiftung bietet Feuerwehrleuten, Polizisten sowie Justizvollzugsmitarbeitern und deren Angehörigen eine kostenfreie Möglichkeit zur Erholung in ihren Stiftungshäusern. Getragen wird das aus Spenden. Die Deutschlandtour wird bereits von Tekuma Kunststoff aus Reinbek unterstützt. „Um auch einen Wiedererkennungswert zu erlangen, planen wir den Kauf eines eigens für diese Tour produzierten Radtrikots, auf welchem natürlich unsere Sponsoren Platz finden sollen, wenn sie wollen“, so Skodda, der für das Projekt gern einen Teil seines Urlaubs opfert.

Wer die Spendendsammler als Sponsor unterstützen möchte, kann sich unter der Mobiltelefonnummer 01 76/ 34 95 39 14 bei Skodda melden.

Schlapp – Justiz lässt Einbrecher laufen! Zivilfahnder packt in BILD aus

logo-bild „Wir Polizisten fühlen uns verraten!“

Er ist nachts in unserer Stadt unterwegs, um Einbrecher zu schnappen. Aber wenn Zivilfahnder Lars* (45) dann einen Täter erwischt, ist der Ganove nach ein paar Stunden wieder frei, bekommt später eine Bewährungsstrafe.

Jetzt packt der erste Polizist in BILD über seinen täglichen Frust aus.

Schlapp- Justiz lässt Einbrecher laufen! BILD trifft Polizeikommissar Lars in einer ruhigen Straße in Hamburgs Osten. Er ist seit 20 Jahren Beamter und Mitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft. „Als ich Polizist wurde, war ich voller Erwartungen. Doch je länger ich dabei bin, desto enttäuschter werde ich. Man fühlt sich von den Richtern verkauft und verraten“, sagt Lars.

Seine Kollegen und er nahmen 2015 vier Einbrecher fest. Der Polizist: „Es waren Männer aus Chile und Osteuropa. Meist Wiederholungstäter. Die haben gelächelt, waren total entspannt. Sie wussten, wenn sie keinen Widerstand leisten, dann passiert ihnen in Hamburg nichts.“

Zur Erinnerung: Von 21 verurteilten Intensivtätern, die die Soko „Castle“ in den vergangenen Monaten gestellt hat, sitzt kein einziger in Haft (BILD berichtete).

Der Beamte schüttelt den Kopf: „Die wissen ganz genau: In dieser Stadt drohen ihnen kaum Strafen. Kaum werden sie entlassen, tauchen sie unter oder verlassen die Stadt. Das kann einen Polizisten nur demotivieren.“

Eigentlich sollte die Truppe von Lars aus sechs Beamten bestehen. Doch meist sind es nur drei bis vier Fahnder. „Wie willst du mit den wenigen Kollegen einen ganzen Stadtteil abdecken. Das geht doch gar nicht.“

Der Kommissar wünscht sich härtere Strafen für Einbrecher: „Da muss ein Zeichen gesetzt werden!“.

 

*Name geändert

87 Einbrecher gefasst! Justiz lässt alle laufen… Ohrfeige für Hamburgs Polizisten

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Die Fakten sprechen für sich. Wer als Einbrecher in Hamburg gefasst wird, hat herzlich wenig vom Gericht zu befürchten.

87 Intensivtäter hat die Soko „Castle“ seit letztem Jahr festgenommen. Gegen 62 wurden Haftbefehle erwirkt. 21 sind bislang verurteilt worden  – aber kein  einziger sitzt im Gefängnis!

SCHLAPP-JUSTIZ LÄSST TÄTER LAUFEN!

Eine Ohrfeige für alle Polizisten. Die Richter verhängten ausschließlich Jugend-Arreststrafen (vier Wochen, sechs Fälle) oder Freiheitsstrafen auf Bewährung.

Die höchste lautete auf ein Jahr und drei Monate. Die niedrigste auf sieben Monate. In einem Fall gab‘s sogar nur „10 Arbeitsleistungen“ aufgebrummt.

In neun weiteren Fällen sind nach Auskunft der Justizbehörde die Haftbefehle aufgehoben, obwohl die Strafverfahren noch nicht abgeschlossen sind.

Begründung: Die Täter seien in erster Instanz bereits zu Geld- oder Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Die erschreckenden Daten hat der CDU-Innenexperte Joachim Lenders (54) beim Senat abgefragt. Er wertet das Ergebnis als „skandalös, denn es ist absolut nicht nachvollziehbar wie so auch nur im Ansatz eine abschreckende Wirkung erzielt werden soll“. Und das, obwohl bis auf einen alle Täter aus dem Ausland kommen.

Lenders: „Es handelt sich hier ganz offensichtlich um reisende Gewohnheitsverbrecher. Ich verstehe nicht, warum man die einfach wieder laufen lässt. Denn nichts anderes heißt eine Bewährungsstrafe in solchen Fällen.“

Übrigens: In sechs Fällen ist die Staatsanwaltschaft gegen die Urteile in Berufung gegangen. In drei Fällen auch die Angeklagten…

 

 

Endlich! Polizisten bekommen Überstunden ausbezahlt

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Wird auch Zeit: Hamburgs Polizisten, die mehr als eine Million Überstunden vor sich her schieben, bekommen die Mehrarbeit ausbezahlt!

Innensenator Andy Grote (47, SPD) macht jetzt wahr, was schon sein Amtsvorgänger Michael Neumann (46, SPD) versprochen hatte.

Bislang wurden 85 000 Überstunden zur Auszahlung angemeldet, erklärt Polizeisprecher Timo Zill auf BILD-Anfrage. Rund 1,62 Millionen Euro sollen dafür ausbezahlt werden. Zill: „Im Mai startet die Auszahlung.“

Allerdings würden sich nicht alle der 10 000 Beschäftigten (davon sind 7700 Polizisten) das Geld geben lassen, viele würden auch freie Tage abbummeln.

Joachim Lenders (54), Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft und CDU-Abgeordneter: „Gut, dass sich jetzt endlich was tut.“ Er kritisiert aber: „Urlaub zu verlängern oder Tage abzubummeln ist wegen der hohen Arbeitsbelastung unmöglich. Die Polizei muss endlich personell verstärkt werden!“

DPolG im Gespräch mit Wolfgang Bosbach (MdB)

Landesvorsitzender Joachim Lenders und der Erste stellvertretende Landesvorsitzende der DPolG Hamburg, Thomas Jungfer, sind am Rande des diesjährigen Frühlingsempfangs der CDU-Bürgerschaftsfraktion mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach zu einem informellen Austausch zusammen gekommen.

Wolfgang Bosbach gehört zu den profiliertesten und weit über alle Parteigrenzen hinweg anerkannten Innen- und Rechtspolitiker Deutschlands.

Der 63-Jährige ist seit dem Beginn seiner parlamentarischen Abgeordnetentätigkeit im Jahre 1994 in der Innen- und Rechtspolitik tätig und hat sich dort besonders in den Bereichen

  • Innere Sicherheit,
  • Ausländer-, Asyl- und Staatsangehörigkeitsrecht sowie
  • Integration engagiert.

Er ist Mitglied des Innenausschusses des Deutschen Bundestages und war von 2009 bis zum Jahre 2015 dessen Vorsitzender. Wolfgang Bosbach wurde seit 1994 sechsmal in Folge als Direktkandidat in den Deutschen Bundestag gewählt.

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DPolG und BDK gemeinsam im Informationsaustausch

DPolG und BDK gemeinsam im Informationsaustausch mit ProBeSt

-Keine durchgreifenden Verbesserungen für die Kolleginnen und Kollegen zu erwarten-

Am 23. März 2016 trafen sich der Landesvorstand des BDK, Jan Reinecke (Landesvorsitzender) und Oliver Schwabe (stellv. Landesvorsitzender) und der Landesvorstand der DPolG, Thomas Jungfer (Erster stellv. Landesvorsitzender), Klemens Burzlaff (stellv. Landesvorsitzender) und Klaus Vöge (stellv. Landesvorsitzender) auf Einladung des Leiters des Projekts „Zukunftsfähiges Beförderungs- und Stellensystem für die Polizei Hamburg“ (ProBeSt), Torsten Bödeker, zu einem Gespräch. Mit dabei waren auch der Vertreter des Projektleiters, Martin Bähr, sowie die Mitarbeiterin des Projekts Katharina Luckey.

Im Vordergrund standen das nun endlich vorliegende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Dienstpostenbündelung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die bisher erarbeiteten Beförderungsmodelle des Projekts. Leider wurde mehr als deutlich, dass von den ambitionierten Plänen, wie einer zweitgeteilten Laufbahn oder eines progressiven Modells, nichts mehr übrig geblieben ist. Es geht lediglich noch darum, den Status Quo zu modifizieren. Durchgreifende, spürbare Verbesserungen für die Kolleginnen und Kollegen sind nicht in Sicht!

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(v. l. Martin Bähr, Oliver Schwabe, Torsten Bödeker, Jan Reinecke, Katharina Luckey, Thomas Jungfer, Klaus Vöge, Klemens Burzlaff)

Aus der Politik kommen die klaren Signale, dass weder für eine zweigeteilte Laufbahn, noch für ein Einstiegsamt A8 oder andere strukturelle Verbesserungen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Der Erste stellvertretende Landesvorsitzende der DPolG, Thomas Jungfer, machte noch einmal auf die Forderung der DPolG aufmerksam, dass der Senat den Kolleginnen und Kollegen nur mit einer zweigeteilten Laufbahn gerecht werden kann. Das Land Schleswig-Holstein ist durch sein Perspektiv- und Attraktivitätsprogramm dabei, Hamburg qualifizierte Bewerber für die Polizei dauerhaft abzuwerben, so Thomas Jungfer weiter.

 Der Landesvorsitzende des Bund Deutscher Kriminalbeamter, Jan Reinecke, bestätigte, dass das Ein-Zugang-Modell, also der Zugang über ein Studium an der Akademie der Polizei mit Bachelorabschluss und dem Einstieg im gehobenen Dienst, wie bereits seit Jahrzehnten in der Kriminalpolizei üblich, der einzig zukunftsfähige Weg für die gesamte Hamburger Polizei sei.

 Außerdem forderte er eine sofortige Stellenbewertung der A12- und A13-Stellen im LKA1, damit diese endlich ausgeschrieben und weitere kaskadierte Beförderungsmöglichkeiten in A11 und A10 geschaffen werden können.

 

Die Landesvorstände                                                            Hamburg, im März 2016

BDK, Landesverband Hamburg

DPolG, Landesverband Hamburg

Gemeinsames Flugblatt DPolG-BDK ProBeSt

Hamburgs Dealer-Szene wird immer aggressiver

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Die Zahl der Drogendelikte ist deutlich angestiegen. In der Schanze und auf St. Pauli werden Kokain und Hasch am helllichten Tag verkauft. Auch insgesamt nimmt die Kriminalität in Hamburg leicht zu.

Auf St. Pauli, sagt Alban Qoku, bekomme man leichter Koks als in Kolumbien. Donnerstagmittag, der 45-Jährige steht vor seinem Laden in der Silbersackstraße. Seit drei Jahren betreibt er das „Rock Café“ (Werbespruch: „Das Original! Kultig, kernig, kiezig“), in dem Rockbands an den Wochenenden Konzerte spielen. Qoku, ein Mann mit langem Bart und fester Stimme, ist genervt. „Hier auf der Ecke wird so aggressiv gedealt, dass es schlecht fürs Geschäft ist und die Politik lässt uns im Stich“, sagt er. Seit Jahren nehme der Drogenverkauf zwischen Balduintreppe und Reeperbahn stetig zu – inzwischen würden die Dealer sogar Kinder ansprechen. „Es wird immer mehr“, sagt Alban Qoku. Und die aktuelle Kriminalitätsstatistik gibt dem Clubbetreiber recht. Gestern wurden die Zahlen vorgestellt.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der registrierten Rauschgiftdelikte in Hamburg um knapp elf Prozent auf rund 9400 Fälle gestiegen, die Fallzahl im Bereich Handel und Schmuggel ist sogar um knapp 16 Prozent auf knapp 1800 angestiegen. Bei der Bewertung der Daten sei jedoch zu berücksichtigen, dass es sich bei den aufgeführten Fällen um sogenannte Kontrolldelikte handelt. Heißt: Höhere Fallzahlen können auf eine höhere Kriminalität hindeuten. Sie können jedoch auch schlicht Ergebnis verstärkter Kontrollen sein.

Kriminalität steigt insgesamt

Das nicht geringer werdende Drogenproblem auf St. Pauli und in St. Georg steht symptomatisch für die Herausforderungen in anderen wichtigen Kriminalitätsbereichen, in denen es die Polizei trotz einer Bündelung von Ressourcen bislang nicht geschafft hat, durchschlagende Erfolge zu erzielen: So konnte auch eine Soko „Castle“, die seit August gegen Einbrecherbanden im Einsatz ist und bereits 62 Haftbefehle vollsteckte, die Einbruchszahlen nicht grundlegend senken. 9006 Einbrüche wurden im vergangenen Jahr versucht oder begangen, ein Fünftel mehr als im Jahr zuvor. Immerhin: Fast 42 Prozent blieben im Versuch stecken, wurden nicht beendet, weil Nachbarn die Polizei riefen oder die Einbrecher an der Sicherheitstechnik scheiterten.

Eine anderes großes Problem sind die Taschendiebstähle: 20.237 Taten wurden 2015 gezählt – vor zehn Jahren waren es weniger als halb so viele. Bundes- und Landespolizei ermitteln derzeit gemeinsam, vor allem verdeckt, gegen die zumeist nordafrikanischen und rumänischen Taschendiebe, fast 900 Tatverdächtige wurden im vergangenen Jahr ausgemacht. Insgesamt machten Diebstahlsdelikte, unter die auch Einbrüche fallen, die Hälfte der Gesamtzahl aller Straftaten aus. Und die stieg im vergangenen Jahr auf fast 244.000 und damit auf ein neues Zehnjahres-Hoch. Doch es gab auch positive Entwicklungen: Bei der Zahl der Körperverletzungen gab es einen leichten Rückgang. „Neben positiven Entwicklungen gibt es auch Bereiche, mit denen wir nicht zufrieden sein können“, so Innensenator Andy Grote zur aktuellen Kriminalitätsstatistik. Die Ergebnisse zeigten jedoch eine insgesamt stabile Sicherheitslage.

Kritik am Senat

Die Gewerkschaften sahen das nicht so: „Es hilft nichts, einige personalintensive Einsätze gegen Einbrecher zu fahren, um sich dann in anderen Bereichen zu entblößen“, sagte Joachim Lenders, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft. Um den Kampf gegen Einbrecher zu gewinnen, müsse die Stadt mehr uniformierte Polizei auf die Straße bringen und Zivilfahnder einsetzen. Wer immer weniger Personal in die immer komplexer und komplizierter werdende Kriminalitätsbekämpfung investiert, dürfe sich doch wahrlich nicht über dieses Ergebnis wundern, betonte der Landeschef des Bundes Deutscher Kriminalisten, Jan Reinecke. Der Personalmangel etwa bei der Kripo habe dazu geführt, dass sich an vielen Dienststellen die unbearbeiteten Vorgänge stapeln würden. Organisierte Kriminalität könne so nur noch rudimentär verfolgt werden.

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Polizeiliche Kriminalstatistik 2015:

Polizei braucht dringend mehr Personal

Mehr Straftaten – mehr Haus- und Wohnungseinbrüche – sinkende Aufklärungsquote

Bei der Vorstellung der PKS-Zahlen für das Jahr 2015 wurden die Baustellen des neuen Innensenators Andy Grote (SPD) offensichtlich. Wenn sich auch die Aufklärungsquote im Bereich der Haus- und Wohnungseinbrüche um bescheidene 0,4 Prozent verbesserte, so bescheinigen die restlichen Zahlen überwiegend einen erschreckenden Trend.

Ein Gesamtanstieg der Straftaten auf insgesamt 243.959 (Vorjahr 239.998) setzt den Negativtrend der letzten Jahre fort mit einem erneuten Anstieg von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Gegenzug reduzierte sich die Aufklärungsquote um 0,1 Prozent auf 43,8 Prozent (Vorjahr: 43,9 Prozent)

Obwohl der Haus- und Wohnungseinbruch auch im Jahr 2015 die Prioritätenliste des polizeilichen Handelns anführte, sagen die Zahlen etwas anderes. Hier verzeichnet die Polizei ein Anstieg der Taten auf 9.006 (Vorjahr 7.490), das macht ein Zuwachs von 20,2 Prozent aus.

Der Landesvorsitzende der DPolG Hamburg, Joachim Lenders, dazu abschließend:

„Eine Erfolgsstory sieht anders aus. Knapp ein Jahr nach der Beendigung des Umstrukturierungsprozess ProMod – „Modernisierung der Polizei Hamburg“ stellt die DPolG Hamburg nüchtern fest, die gesetzten Schwerpunkte, insbesondere im Bereich der Einbruchskriminalität, haben nicht gegriffen. Und dies liegt nicht am Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen, dies ist schlicht und ergreifend dem Umstand geschuldet, dass das Personal an allen Ecken und Enden fehlt.

 Es hilft nichts, einige personalintensive Einsätze gegen Einbrecher zu fahren, um sich dann in anderen Bereichen zu entblößen. Wir haben es nicht mit Anfängern zu tun, hier geht es um gut organisierte Banden und Einbrecher, die untereinander europaweit vernetzt sind. Der personelle Flickenteppich der Polizei Hamburg muss geschlossen werden. Die entscheidenden Kriterien, um den Kampf gegen Einbrecher zu gewinnen, bedeutet unter anderem mehr Personal für die flächendeckende Bekämpfung durch uniformierte Polizei und eine dauerhafte Bekämpfung mittels Zivilfahnder.“

Der Landesvorstand

+++ Schichtdienst stärken! +++

Schleswig-Holstein legt vor!

Die Polizei Hamburg ist auf dem besten Weg, sich einen der letzten Plätze im Vergleich mit anderen Länderpolizeien zu sichern! Selbst im Nehmerland des Länderfinanzausgleichs Schleswig-Holstein und ohne einen G-20-Gipfel im Nacken hat der dortige Innenminister Stefan Studt (SPD) die Zeichen der Zeit erkannt:

„Die Sicherheitslage und die damit einhergehenden Anforderungen an die Landespolizei haben sich im Laufe des vergangenen Jahres verändert. […] Ich bin mir bewusst, dass bei allem Engagement und aller Professionalität die Landespolizei auch über ausreichend Mittel, sei es personeller oder sachlicher Natur, verfügen muss.“

Und den Worten folgten Taten: Vor wenigen Tagen wurde dann ein Perspektiv- und Attraktivitätsprogramm für die Landespolizei vorgestellt, das diesen Namen auch verdient und besonders den Schichtdienst in den Fokus stellt. Schon die Eckpunkte deklassieren die Hamburger Polizei und machen es potentiellen Bewerbern recht leicht, sich für einen Dienstherren zu entscheiden:

  • Einführung der 2. Stufe der Erhöhung der Nachtzuschläge (DuZ)
  • Zusätzliche 500 Personalstellen für die Polizei bis 2023
  • Bereits jetzt befristete Einstellung von 50 Tarifbeschäftigten zur Entlastung des Vollzugs
  • Seit 1.1.2016 A8 (POM) als Eingangsamt im mittleren Dienst
  • Beförderung sämtlicher PM zum POM
  • Angestrebte Verkürzung der Stehzeit im Statusamt A8
  • Ausweitung des prüfungsfreien Aufstiegs vom mittleren in den gehobenen Dienst
  • Stabilisierung der Beförderungszeiten nach A 10 und A11
  • Perspektivische Reduzierung von 41 Wochenstunden auf 39 nach 10 Jahren Schichtdienst
  • Weitere Reduzierung auf 37 Stunden nach 20 Jahren Schichtdienst

Und in Hamburg? Nulllage! Fehlmeldung nicht mehr erforderlich!

Der Personalmangel, die beständig zunehmende Einsatzbelastung und Überstunden ohne Ende – dieser unrühmliche Dreiklang begleitet die Polizei nun seit Jahren. Dazu kommen eine absolut unbefriedigende Beförderungssituation und das massive Wegbrechen der Bewerberzahlen. Statt einer sachgerechten, seit Jahren überfälligen Aufgabenkritik, kommen immer mehr Aufgaben hinzu – so kann es nicht weitergehen!

Dazu Joachim Lenders, Landesvorsitzender der DPolG Hamburg im Rahmen eines ersten Gesprächs des Landesvorstandes der DPolG Hamburg mit dem Hamburger Innensenator Andy Grote (SPD) und unter Hinweis auf Schleswig-Holstein: „Ich erwarte von Innensenator Andy Grote, dass sich die Rahmenbedingungen für die Hamburger Polizei, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage, endlich nachhaltig und durchgreifend verbessern.“

Wenn der Senat eine gesellschaftliche Willkommenskultur und eine ‚Wir-schaffen-das‘-Politik postuliert, dann muss er sich auch selbst in die Pflicht nehmen und die Schutzfunktion des Staates

gegenüber den Bürgern und Gästen priorisieren. Polizistinnen und Polizisten sind die Garanten der inneren Sicherheit, es ist an der Zeit, dass diese Botschaft auch im Hamburger Rathaus ankommt, verstanden wird und endlich politische Konsequenzen gezogen werden!

Nach der Bundespolizei hat nun auch Schleswig-Holstein die Zeichen der Zeit erkannt.

Wann zieht Hamburg nach?

Der Landesvorstand                                                                                            Hamburg, 3.3.2016

 

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Polizeigewerkschaft fordert Verbesserung

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Personalmangel, Einsatzbelastung, Überstunden: Die Polizeigewerkschaft DPolG hat bei einem ersten Treffen mit Hamburgs neuem Innensenator Andy Grote (SPD) die angespannte Personalsituation bei der Polizei angemahnt. Diese werde zu einer reinen Notrufpolizei, die kaum noch präventiv Präsenz zeige. Landeschef Joachim Lenders forderte Grote mit Blick auf die aktuelle Sicherheitslage auf, die Rahmenbedingungen nachhaltig zu verbessern.