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Polizeipräsident macht sich im eigenem Haus unbeliebt

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Wolfgang Kopitzsch gerät wegen seiner Personalpolitik unter Beschuss

Es dürfte kein guter erster Arbeitstag für Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch nach seinem Urlaub gewesen sein. Denn im Polizeipräsidium in Alsterdorf sorgte ein vorab bekannt gewordener Artikel in der Zeitung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) für Aufregung. Kopitzsch selbst war Hauptfigur des Textes – welcher den Führungsstil des Polizeipräsidenten scharf kritisiert.

Die Vorwürfe machen deutlich: Zwischen der politischen Führung der Polizei und der Interessenvertretung ist es zu einem massiven Bruch gekommen. Die DPolG, die den Personalrat dominiert, würde Wolfgang Kopitzsch sogar am liebsten „feuern“, wie es im Artikel heißt. Im Fokus der Kritik stehen vor allem die Personalentscheidungen im Zusammenhang mit der Umorganisation der Polizei. Das neueste Organigramm ist nicht nur fertig, es sind auch bereits entsprechende Personalentscheidungen umgesetzt worden. Und das, obwohl der 13-köpfige Innenausschuss der Bürgerschaft eigentlich erst am 7. August über die neue Struktur entscheiden soll. Um dennoch schon einmal Tatsachen zu schaffen, hat man einen Kniff erdacht. Die Organisationssäulen, in die die Polizei im Zuge der Reform künftig gegliedert werden soll, wurden vorerst Arbeitsbereiche genannt. Tatsächlich stehen ihnen bereits die Polizeibeamten vor, die sie zukünftig leiten sollen.

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Jeder siebte Polizist hat ’nen Nebenjob – Sie arbeiten als Fitness-Trainer und Hausmeister

Sie arbeiten Vollzeit, schuften 40 Stunden in der Woche und müssen sich trotzdem was dazuverdienen: Jeder siebte Polizist in Hamburg hat einen Nebenjob, arbeitet nach dem Feierabend als Fitness-Trainer oder Hausmeister. Die Polizeigewerkschaft fordert deshalb mehr Gehalt für die Beamten.

Die Zahl der Polizisten mit Nebenjob stiegt rasant. Während vor zwei Jahren noch jeder zehnte einer angemeldeten Nebentätigkeit nachging, ist es laut NDR.de inzwischen bereits jeder siebte. Besonders die Beamten im mittleren Dienst müssten sich einen Groschen dazuverdienen, sagt Thomas Jungfer, ein Sprecher der Polizeigewerkschaft in Hamburg. „Ihr Durchschnittsgehalt liegt bei 1600 Euro im Monat, wer eine Familie hat und die teuren Mieten in Hamburg bezahlen soll, dem bleibt da nicht viel übrig“, sagt er. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Nullrunden gegeben, das Weihnachtsgeld wurde gekürzt, die Besoldung könne nicht mit den steigenden Lebenshaltungskosten mithalten.“

Jungfer selbst hat bis vor Kurzem noch als Fitness-Trainer gejobbt, sich dadurch 250 bis 350 Euro im Monat dazuverdient. „Dafür musste ich allerdings auch 48 Stunden im Monat ackern“, sagt er. Ähnlich gehe es vielen seiner Kollegen: „Die meisten arbeiten als Hausmeister und Heizungsableser – aber auch weitere Fitnesstrainer sich dabei.“ Thomas Jungfer fordert deshalb „angemessene“ Gehälter für seine Polizei-Kollegen. “ Die Stadt muss ihre Beamten so bezahlen, dass sie keinen Nebenjob nötig haben.“

Als Türsteher und Taxifahrer dürfen Polizisten übrigens nichts dazuverdienen. Der Nebenjob darf nicht mit dem polizeilichen Dienst in Konflikt stehen.

Der Jugendschutz ist abkommandiert

Die DPolG fordert: „Der Jugendschutz muss unantastbar sein“

Neuallermöhe. Der Jugendschutz der Polizei im Stadtteil ist stark ausgedünnt. Eine geplante Umorganisation soll die Beamten entlasten, stößt aber auf Widerstand der Polizeigewerkschaft: Sie befürchtet, dass die Jugendschützer als Personalreserve enden.
 
„Wir brauchen dringend einen zweiten Straßensozialarbeiter in Neuallermöhe“, hieß es zuletzt auf die Stadtteilkonferenz in der „Festeburg“. Die Forderung wiederholt sich gebetsmühlenartig, doch diesmal will man der Polizei zur Seite springen, denn deren Jugendschutz ist komplett ausgedünnt: Von den 17 Beamten, die beim „Jugendschutz Süd“ in Harburg zentral angesiedelt sind, waren vier für den Bezirk Bergedorf zuständig, meist im Schlosspark und in Neuallermöhe unterwegs. Seit längerer Zeit aber müssen zwei von ihnen nach Auto-Brandstiftern fahnden (im April gab es noch sechs Taten in Hamburg), die beiden anderen werden von Donnerstag bis Sonnabend an der Binnenalster eingesetzt.
„Wir reagieren auf die aktuellen Entwicklungen, auch Jugendliche aus Bergedorf verabreden sich bei schönem Wetter in der Innenstadt“, sagt Polizeisprecher Andreas Schöpflin.
Doch damit ist der Situation in Neuallermöhe nicht gedient: „Hier ist es zwar längst nicht mehr so problematisch, wie es mal war. Aber viele Jugendliche hängen in der Luft, also auf der Straße“, sagt der bürgernahe Beamte Andreas Schweitzer, der auch als „Cop4You“ an den Schulen arbeitet. Der Jugendschutz sei derzeit „ein bisschen dünn“, zumal die beiden Kollegen auch abends im Einsatz sind, ständig Kontakt zu den Jugendclubs im Stadtteil halten.
 

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Polizei-Einsatz bei Nazi-Demo in der Kritik

Den einen wars zu hart, den anderen nicht entschlossen genug: Der Polizeieinsatz gegen linke Gegendemonstranten beim Nazi-Aufmarsch in Wandsbek hat ein politisches Nachspiel.

In einer Sondersitzung wird sich der Innenausschuss mit dem Einsatz beschäftigen. Grüne und Linke kritisierten „unnötig hartes“ Vorgehen der 4400 Beamten. CDU-Innenexperte Kai Voet van Vormizeele (50) sieht dagegen Aufklärungsbedarf. Es sei unklar, ob „der Ort sowie die gewählten Einsatzmethoden geeignet waren, um die Bürger vor den Gewalttätern zu schützen“.

Thomas Jungfer (41) von der Deutschen Polizeigewerkschaft: „Die Kollegen haben gute Arbeit geleistet, nur auf Gewalt reagiert.“ Der gesamte Einsatz kostete rund drei Mio. Euro, inklusive der elf verbrannten Polizeiautos.

Dafür schämt sich Hamburg

Die Absperrgitter sind weg. Anwohner kehren am Sonntag die Scherben vor ihren Häusern zusammen. Zwanzig Stunden zuvor hatten sie versucht, die brennenden Barrikaden zu löschen. Meist vergeblich.

FESTUNG WANDSBEK.

1000 Neonazis hatten sich angesagt. 700 setzten sich um 15.20 Uhr schließlich in Bewegung. Die Autonomen warteten schon: 3500, darunter viele Gewaltbereite. Dazwischen die Polizei: 4400 Beamte (davon 2400 aus Bundesländern wie u. a. Sachsen, Bremen, NRW). Am Ende wertete sie den Einsatz als Erfolg – Rechte und Linke seien nicht aufeinander getroffen. DOCH DIE STEINE FLOGEN. Linke Chaoten errichteten brennende Barrikaden, rissen Bauzäune aus der Verankerung. Vom Balkon rief ein Anwohner: „Wenn ihr so weitermacht, dann haben die Nazis schon gewonnen.“ Hunderte Vermummte zogen in losen Gruppen durchs Viertel, griffen Beamte an. Mit Wasserwerfern und Reiterstaffel trieb die Polizei die Randalierer auseinander. Die Marschroute der Neonazis wurde wegen der Barrikaden, Sitzblockaden und Attacken mehrfach geändert. Am Bahnhof Hasselbrook gelangten die Extremisten beider Seiten bis auf wenige Meter aneinander. Mit Mühe spritzten zwei Wasserwerfer die Route frei. Die Polizei war bis abends im Dauereinsatz zwischen Steinen, Flasche, Feuerwerkskörpern. Um 18.05 Uhr brachte eine Sonder-S-Bahn die Neonazis nach Harburg – vorbei der braune Spuk.

BILANZ
– 38 verletzte Polizisten
– 26 Demonstranten (20 Linke, 6 Rechte) fest- und 62 in Gewahrsam genommen
– 57 Lösch-Einsätze – brennende Müllcontainer, Barrikaden und Autos

Neonazis und linke Chaoten – für euch kann man sich nur fremdschämen!

Joachim Lenders, Hamburger Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (50, DPolG): “ Es macht mich fassungslos wie linksautonome Chaoten einen Stadtteil in Schutt und Asche legen und noch glauben, dass sie mit diesen feigen und brutalen Gewalttaten erfolgreich gegen Rechts agiert hätten.“

Innenminister greifen durch – Bund und Länder wollen Innere Sicherheit stärken

Es wirkt wie eine Kampfansage an den Staat und seine Sicherheitsorgane! Extremisten aus allen Lagern machen in Deutschland mobil:

► Salafisten gehen mit Messern auf Polizeibeamte los und rufen zum Heiligen Krieg in Deutschland auf

► Gewaltbereite Hooligans entfesseln wahre Gewaltorgien in Fußballstadien

► Neonazis verherrlichen die Terror-Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU).

Heute beginnt in Göhren-Lebbin (Mecklenburg-Vorpommern) die Frühjahrstagung der Ständigen Konferenz der Innenminister und Innensenatoren der Länder. Dort planen die Minister drastische Maßnahmen gegen Islamisten, Fußball-Rambos und Rechtsextremisten. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) legte kurz vor Beginn der Tagung mit harten Worten vor. Er fordert ein „hartes Durchgreifen“ gegen die Feinde der Demokratie. Gemeint waren damit zunächst gewaltbereite Salafisten. Friedrich sagte dazu im ZDF-„Morgenmagazin“: „Man muss ganz deutlich machen: Wir dulden das nicht, diese Angriffe auf die Demokratie, auf die Freiheit.“ Friedrich: „Ich glaube, wir müssen mit aller Härte und unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten, die wir haben, also Versammlungsrecht, Vereinsrecht, Ausländerrecht, vorgehen.“ Der Bundesinnenminister begrüßte die Ausweisung eines Salafisten durch die Behörden in Baden-Württemberg. Der Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit hatte ein Video, das zum bewaffneten Kampf aufruft, mit den Worten kommentiert: „Möge Allah uns allen die Möglichkeit geben, zum Dschihad zu ziehen und als Märtyrer zu sterben.“ Die Behörden hatten dem Salafisten am Dienstag den Ausweisungsbescheid zugestellt. Er kann dagegen allerdings innerhalb von vier Wochen Einspruch einlegen. Friedrich sagte: „Ein hartes Durchgreifen ist angemessen.“ Er versicherte, die bestehenden Gesetze reichten aus, „um auch im Internet sicherzustellen, dass Recht und Ordnung durchgesetzt werden“.

Mit Blick auf die zunehmende Gewalt bei Fußballspielen zeigte sich Friedrich offen für den Vorstoß von Generalbundesanwalt Harald Range, Hooligans auch mit Hilfe elektronischer Fußfesseln zu kontrollieren. Friedrich sagte: „Wenn wir da eine Einigung finden können, auch mit der Justizministerin, entsprechende Gesetzesänderungen vorzunehmen, bin ich durchaus dafür, auch dieses Instrument aufzunehmen.“ Doch führende Sicherheitsexperten halten die Idee für unpraktikabel. Joachim Lenders, Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, zu BILD: „Fußfesseln können Polizeibeamte bei Fußballspielen nicht ersetzen.“ Zudem sei der Vorschlag „in der Praxis gar nicht umsetzbar“.

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Streit um Einsatzküchen – Polizist zeigt Senatskanzlei an

Das wird Senatskanzlei-Chef Christoph Krupp (53, SPD) gar nicht schmecken: Der Hamburg-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Joachim Lenders (50), hat gestern rechtliche Schritte gegen Krupp und seine Behörde eingeleitet. Lenders zu BILD: „Unser Anwalt Walter Wellinghausen hat einen Antrag auf einstweilige Verfügung eingereicht.“ Ziel: Lenders will, dass die Behörde eine „falsche Tatsachenbehauptung“ zurücknimmt oder dafür Belege vorbringt. Hintergrund: In der Antwort auf eine Kleine Anfrage wurde die Polizeigewerkschaft als möglicher Nutznießer von Mauscheleien bei der Polizeiküche dargestellt (BILD berichtete). Lenders: „Völliger Quatsch.“ 

Polizeigewerkschaft prüft Anzeige gegen die Senatskanzlei

Jetzt kocht die Pseudo-Affäre um den möglichen Missbrauch der Polizeiküche richtig hoch!

Joachim Lenders, Chef der deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), will Staatsanwaltschaft und Senatskanzlei wegen Rufschädigung und übler Nachrede anzeigen. „Ja, unser Anwalt Walter Wellinghausen prüft das“, sagt Lenders zu BILD. Hintergrund: Die DPolG war in einer Senatsantwort auf die Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz als mögliche Begünstigte von zwei Köchen aufgeführt, die Einsatzessen für einen privaten Party-Service zweckentfremdet haben sollen.

Tatsache ist: Aus der Einsatzliste der Bereitschaftsküche (liegt BILD vor) geht hervor, dass es keine Beköstigung bei Gewerkschaftsanlässen zumindest seit 2011 gegeben hat.

Polizeiküche nach Affäre geschlossen – Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden abgewartet

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Hamburgs „Polizeiküche“ ist nach Bekanntwerden der „Catering-Affäre“ bis auf Weiteres geschlossen. Auch am 2. Juni, wenn in der Hansestadt Tausende Polizisten im Einsatz sind, um rechte und linke Demonstranten auseinanderzuhalten, bleibt die Küche kalt. Bis zur Klärung der Vorwürfe dürfen die 16 Einsatzköche keinen Topf Suppe aufsetzen. Auch sämtliche anderen Veranstaltungen, bei denen Polizisten an der Gulaschkanone standen, werden so lange nicht beliefert. Dazu gehören der Hit-Tag in den Sommerferien, zu dem Polizei und Feuerwehr Kinder einladen, oder die Polizeishow in der Alsterdorfer Sporthalle.

Gegen Polizeiköche wird aktuell ermittelt, weil es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein soll. Von Vorteilsnahme, Urkundenfälschung oder Abrechnungsbetrug ist die Rede. Eine entsprechende Anzeige war am 24. März bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. „Von den Vorwürfen und den Ermittlungen gegen zwei Beamte haben die Betroffenen erst jetzt aus den Medien erfahren. Es werden sich auch keine Polizisten finden lassen, die diese Aufgabe übernehmen, wenn nicht umfassend geklärt ist, was rechtlich nicht einwandfrei ist“, so ein Beamter. Denn die 16 Einsatzköche sind Freiwillige. Nur wenn die Einsatzküche gebraucht wird, stehen sie am Herd. Ansonsten versehen sie ihren Dienst in der Bereitschaftspolizei.

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Gastkommentar von Joachim Lenders: Fußball-Randale: Die Vereine tun zu wenig

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Fassungslos mussten Hamburger Bürger, wirkliche Fußballfans und leidtragende Polizisten am vergangenen Sonntag mit ansehen, wie Chaoten ihren Frust auf der Straße ausgelassen haben. Noch während des Zweitligaspiels St. Pauli gegen Hansa Rostock griffen gewaltbereite St. Pauli-Anhänger Polizisten massiv mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik an. Zuvor hatten etwa 800 sogenannte „St. Pauli Ultras“ immer wieder lautstark skandiert: „Ganz Hamburg hasst die Polizei“. Der Frust dieser „angeblichen“ Fans kam nicht etwa durch ein verloren gegangenes Spiel auf (St. Pauli gewann mit 3:0), sondern er ist einzig und allein bestimmt von dem Gedanken mit Aggressivität und brutaler Gewalt, Angst und Schrecken zu verbreiten. Mit ihrer Bedeutungslosigkeit im „wirklichen“ Leben nicht klar zu kommen und aus der Anonymität der Masse heraus zu agieren, indem man exzessiv Gewalt gegen Menschen und Sachen verübt, ist schlicht und ergreifend armselig und dumm. Leider ist keine Trendwende für einen Rückgang des gewaltbereiten Potentials in den Anhängerschaften der Bundes- oder Regionalliga zu erkennen. Im Gegenteil: in der Saison 2010/11 registrierte die Polizei bundesweit fast 8.000 Straftaten, die sich unter den Begriffen „anlasstypische Gewaltdelikte“, „Körperverletzungen“, „Widerstand“, „Landfriedensbruch“ und „Sachbeschädigung“ subsumieren lassen. In der Folge dieser Straftaten wurden 846 verletzte Personen registriert, teilweise mit erheblichen Verletzungen wie Kiefer- und Armbrüchen, Schädel- und Gesichtsverletzungen. Alle verletzten Personen sind Opfer von Gewaltverletzungen und nicht etwa Unfallopfer; darunter 243 Polizisten und 344 Unbeteiligte. Wie lange soll oder muss man diese Gewaltorgien noch hinnehmen?

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