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Bergedorfer Zeitung: Bergedorfs Polizeiwache ist 600 Quadratmeter zu klein

 

Jetzt geht die Polizeigewerkschaft in die Offensive: Nachdem sich die Arbeitsbedingungen im Polizeikommissariat 43 immer weiter verschlechtert haben, wollen die Kollegen nun mit einer Mahnwache auf ihre Situation aufmerksam machen.

Seit Jahren schon spitzt sich die Raumnot am Polizeikommissariat 43 (Ludwig-Rosenberg-Ring 57) immer weiter zu. Nun geht die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Hamburg in die Offensive: Für Freitag, 10 bis 12 Uhr, haben die Kollegen zur Mahnwache vor dem PK 43 aufgerufen, wollen damit auf die Misere aufmerksam machen. „Das Polizeikommissariat platzt aus allen Nähten“, stellt Thomas Jungfer, Erster stellvertretender Landesvorsitzender der DPolG, fest. „Die Arbeitsbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen verschlechtern sich Jahr um Jahr. Es fehlen rund 600 Quadratmeter Bürofläche.“ Senat und Polizeiführung wüssten das seit Jahren, doch getan habe sich nichts.

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Wehe, du bist Polizist in Hamburg!

Sie werden bespuckt, bepöbelt, mit Messern und Knüppeln angegriffen: Die Gewalt gegen Hamburgs Polizeibeamte nimmt weiter zu! Das belegt ein vertrauliches Lagebild des Präsidialstabs der Polizei Hamburg, das BILD exklusiv vorliegt.

Insgesamt 1047-mal wurden die Polizisten der Hansestadt im Jahr 2011 tätlich angegriffen – ein Anstieg von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr wurden 192 Polizeibeamte bei ihren Einsätzen verletzt. 35 Beamte konnten danach ihren Dienst nicht mehr fortsetzen – ein Plus von 46 % gegenüber 2010 (24 Fälle). Folge: Hamburgs Polizisten belegten mit 2327 Krankheitstagen hinter Berlin (7125) und Bayern (3313) den Spitzenplatz in der Dienstunfallstatistik 2011!

Polizeimeister Vitalij Boev (25) vom Kommissariat 42 in Billstedt zu BILD: „Im Tagesdienst treffe ich meist auf nette Bürger. Anders sieht es in der Nachtschicht aus. Da habe ich es mit schlimmsten Beleidigungen zu tun.“ Das Mitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft weiter: „Auch körperlich werde ich regelmäßig angegangen. Inzwischen werden aus den nichtigsten Gründen Waffen eingesetzt.“ Schlimm: In einem Fünftel (21%) der Fälle griffen die Gewalttäter Polizistinnen an. Dabei spielen auch Drogen eine große Rolle. Von den volljährigen Tätern war laut Lagebild der Großteil (80%) „alkoholisiert, berauscht oder psychisch krank“.

Joachim Lenders, Chef der DPolG Hamburg, zu BILD: „Die Zahlen sind besorgniserregend! Die Täter werden immer skrupelloser, sie haben jeden Respekt vor der Polizei verloren.“

Auffallend ist der Anteil „nichtdeutscher Tatverdächtiger“ bei Angriffen auf Polizisten. Er machte 36% der 942 Verdächtigen aus.

 

Fäuste, Füße, Flaschen gegen die Staatsmacht

Die meisten Polizisten werden in Hamburg mit Faustschhlägen, Fußtritten und Würgeattacken angegriffen. Aber: Bei 165 der insgesamt 1047 Attackenwurden andere Mittel benutzt. Darunter: Glasflaschen (59 Fälle), Wurfgegenstände (26), Stichwaffen (12). Auch ein Gehtstock, ein Sieb, ein Funkgerät und eine Gewindemutter wurden zu Waffen.

1500 Beamte demonstrieren gegen Personalnot und miese Aufstiegs-Chancen – Polizei schlägt Alarm

Joachim Lenders, Hamburg-Chef der DPolG: „Sie sind mit leeren Händen gekommen, Herr Senator. Das akzeptieren wir nicht!“.Joachim Lenders (50, DPolG)

 

In Hamburgs Polizei gärt und brodelt die Unzufriedenheit. Gestern brach sie sich gewaltig Bahn – zu wenig Leute, zu wenig Fürsorge, Beförderungsstau.

Erst ging‘s bei der Personalversammlung im CCH hoch her, dann auf der Demo durch die Innenstadt vom Dammtor bis zum Jungfernstieg. Im Zentrum der Kritik von rund 1500 Beamten: Innensenator Michael Neumann (42, SPD) und Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch (63, SPD).

Polizeikommissarin Katja Lehmann (32): „Die, die bei uns gute Arbeit leisten, kommen einfach nicht voran.“

Polizeiobermeisterin Anna Lentz (30): „Wir brauchen dringend mehr Kollegen auf der Straße.“ Schon zuvor bei der Personalversammlung standen Innenbehörde und Polizeiführung unter Beschuss von Personalrat und Gewerkschaften.

Joachim Lenders (50), Hamburg-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG): „Sie sind mit leeren Händen gekommen, Herr Senator. Das akzeptieren wir nicht!“. Dabei meinte Lenders vor allem, dass es bislang keinen Plan gibt, wie die Ungleichbehandlung bei der Heilfürsorge behoben werden kann (9000 Polizisten bekommen sie, 1000 bekommen sie nicht, büßen dadurch jeden Monat rund 200 Euro ein).

Innensenator Neumann hielt dagegen: „Ich kann in 15 Monaten nicht die Kürzungen der letzten 15 Jahre rückgängig machen.“

Er kündigte an, spätestens Ende März einen Vorschlag für eine Neuregelung der Heilfürsorge zu machen, die aber kein zusätzliches Geld kosten dürfe.

BILD bleibt dran!

Bergedorfer Zeitung: Polizisten-Demo für bessere Arbeitsbedingungen

PROTEST Personalmangel, Sozialabbau, schlechte Bezahlung – Hamburgs Ordnungshütern reicht es

Mehr als tausend Polizisten sind gestern Nachmittag in Hamburg auf die Straße gegangen, um gegen Personalmangel und Sozialabbau in ihrer Behörde zu demonstrieren. Dazu aufgerufen hat die Deutsche Polizeigewerkschaft, deren Bundesvorsitzender Rainer Wendt auf der Kundgebung einen harten Kurs in den kommenden Tarifverhandlungen ankündigte.

Der Hamburger DPolG Vorsitzende Joachim Lenders, hatte die Stimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern zuvor so auf den Punkt gebracht: „Die Zukunftsaussichten sind alles andere als rosig – deshalb tragen wir unseren Frust auf die Straße“

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Diskriminierung? Polizeipräsident unter Beschuss

Thomas Jungfer, stellv. Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft: „Das Ganze hat einen unglaublich bitteren Beigeschmack. Ein Polizeipräsident sollte wissen, was er sagt.“

Dieser Satz von Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch (63, SPD) hat Frauen in der Hamburger Polizei schockiert: „Dass die eine oder andere in den letzten Monaten schwanger geworden ist, Entschuldigung, hab‘ ich nicht zu verantworten.“

Jetzt erheben Personalrat und Deutsche Polizeigewerkschaft den schweren Vorwurf der Diskriminierung. Gesagt hat Kopitzsch den Satz am 18. Oktober im Interview mit NDR-Fernsehredakteurin Clarissa Ahlers. Die hatte ihn danach gefragt, ob tatsächlich 100 Beamte aus Stäben an die Wachen versetzt seien. Kopitzsch bejahte das, dann kam die unkluge Äußerung über Schwangerschaften.

Für den Personalrat der Polizei kein Kavaliersdelikt. Die Personalvertretung beschloss gestern einen sogenannten Personalreport. Auszug: Kopitzsch müsse sich fragen lassen, „ob er dieses Amt mit der notwendigen Ernsthaftigkeit und moralischen Stabilität“ führen könne. Auch Innensenator Michael Neumann (42, SPD) soll mit dem Vorgang konfrontiert werden.

Thomas Jungfer, stellv. Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft: „Das Ganze hat einen unglaublich bitteren Beigeschmack. Ein Polizeipräsident sollte wissen, was er sagt.“

Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Zu BILD sagte er: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich jede Art von Diskriminierung bekämpfe und dieser Vorwurf gegen mich völlig abwegig ist.“

Rathaus INTERN: War Innensenator Michael Neumann zu schnell?

War Innensenator Michael Neumann zu schnell? Oder war Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch zu langsam?

 

 

Am 30. August hatte Neumann bei einer Innenausschusssitzung verkündet, dass schon seit vor den Sommerferien an Plänen für  ein neues Beförderungssystem für Hamburgs Polizisten gearbeitet werde. Das machte die Gewerkschafter Joachim Lenders (50, Hamburg Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft) und Freddi Lohse (52, Personalratsvorsitzender) stutzig. Sie fragten nach. Und ernteten Kopfschütteln. Bis zum 29. September. Erst da setzte Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch am letzten Arbeitstag vor seinem Herbsturlaub eine „Arbeitsgruppe zukunftsfähiges Beförderungssystem für die Polizei“ ein. Also genau einen Monat nach der Neumann-Bemerkung im Ausschuss – sehr merkwürdig….

„Rambo-Typen gibt es nur im TV!“ – Interview nach dem Schuss in Buchholz: Polizeigewerkschafter Michael Richter über Training und Realität

In Krimis und amerikanischen Action-Filmen passiert es ständig: Polizisten zücken ihre Waffe, schießen auf angreifende oder flüchtende Verbrecher. In der deutschen Polizei-Realität ist das eine Seltenheit. Bundesweit haben im vergangenen Jahr Polizisten 36-mal auf Menschen geschossen. Sechs wurden getötet, 15 verletzt: So wie am Montag in Buchholz, als ein Polizist einen bewaffneten und geistig verwirrten Mann mit einem gezielten Schuss in den Oberschenkel außer Gefecht setzte. Die HAN sprachen mit Polizeihauptkommisar Michael Richter, Mitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft, wie solche Extremsitutationen trainiert werden und welche Spuren sie auch bei den Schützen hinterlassen.

HAN: Wie können Polizisten eine Situation wie in Buchholz trainieren?

Michael Richter: Es gibt Rollenspiele, bei denen wir auch so extreme Situationen simulieren. Wir als Trainer haben uns dabei auch schon mal ein Messer an den Hals gehalten, sind auf einen Kollegen zugegangen und haben gesagt: „Schieß doch, Bulle!“. Das Ziel bei den Übungen ist es dann aber immer, darauf hinzuwirken, dass erst gar nicht geschossen werden muss: auf das Gegenüber einzureden, ihn zu beruhigen oder ihn mit Hilfsmitteln wie Pfefferspray oder dem Schlagstock dazu zu bringen, die Waffe fallen zu lassen. Aber offen gesagt: Auf eine so extreme Situation, bei der der Kollege tatsächlich abdrücken muss, kann man niemanden richtig vorbereiten. Das muss alles viel zu schnell gehen. Es kommt ja auch zum Glück sehr selten vor…

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Personalamt stoppt Kopitzsch

Im Zuge der Reform muss Polizei etliche Posten ausschreiben

Die Pläne des Polizeipräsidenten Wolfgang Kopitzsch zum Umbau der Polizei im Rahmen des Projekts „ProMod“ haben einen erheblichen Dämpfer bekommen. Das Personalamt hat festgestellt, dass in vielen Fällen eine Ausschreibung der Posten nötig ist. Das bedeutet, dass der Polizeipräsident die Stellen noch gar nicht mit konkreten Namen in Verbindung hätte bringen dürfen. Es geht um die Posten, die einen neuen Aufgabenzuschnitt bekommen, und um die Stellen, mit denen eine Beförderung verbunden ist. Polizeisprecher Mirko Streiber bestreitet, dass die Personalentscheidungen schlecht vorbereitet wurden. „Die Stellen sind noch nicht bewertet worden“, sagt Streiber. Es sei daher nicht klar, ob die bereits namentlich gehandelten Dienststellenleiter, wie die zukünftigen Chefs der geplanten Leit-Polizeikommissariate, auch befördert werden. „Lachhaft“, nennt das Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG).

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Rathaus watscht Polizeipräsident Kopitzsch (SPD) ab

Das muss sich in etwa so anfühlen, als ob man ein nasses Handtuch ins Gesicht geworfen bekommt – klatsch!

Das Personalamt im Rathaus hat mit einem Federstrich zwei wichtige Personalentscheidungen von Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch (63, SPD) einkassiert. Kopitzsch wollte im Rahmen der anstehenden Polizeireform den Chef der Revierwache Eimsbüttel, Frank Fock, zum Leiter des neuen Großkommisariats in Bergedorf machen – übrigens trotz Focks Trunkenheitsfahrt mit mehr als 1 Promille. Und Stefan Schneider, jetzt Chef des Reviers, sollte die Bereitschaftspolizei übernehmen. Beide wären dadurch befördert worden. Fock zum Polizeidirektor, Schneider gar zum Leitenden Direktor. Und genau das moniert das Personalamt: Beide Stellen hätten ausgeschrieben werden müssen.

Joachim Lenders (50, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft), einer der größten Kopitzsch-Kritiker, kommentiert: „Ich begrüße die eindeutige Klarstellung der obersten Dienstbehörde zur Besetzung von Spitzenämtern in der Polizei…“

Hamburgs Truppe fürs Grobe

Sie sind die Elite. Diejenigen, die anrücken, wenn alle anderen nicht mehr weiterwissen. Und sie sind diejenigen, die bei ihren heiklen Einsätzen ihr Leben riskieren. Die Beamten des Mobilen Einsatzkommandos (MEK). Am 6. November feiert die Elite-Truppe der Hamburger Polizei ihr 40-jähriges Bestehen. Die MOPO am Sonntag besuchte die Spezialeinheit in ihrer Einsatzzentrale.

Wenn sie gerufen werden, geht es um Leben und Tod. Bewaffnet mit Revolvern und Maschinenpistolen, geschützt durch schusssichere Westen und gepanzerte Helme stürmen die MEK-Beamten besetzte Gebäude, verhaften Terroristen, Geiselnehmer und Schwerverbrecher. Auch das Überbringen von Lösegeld gehört zu ihren Aufgaben.

Beim MEK gelten zwei goldene Regeln: Disziplin und Diskretion.
„Mein Beruf ist mein Geheimnis“, sagt einer der Elite-Cops (31). „Nur mein engstes familiäres Umfeld weiß, dass ich beim MEK bin. Alle anderen denken, ich hätte einen ganz ,normalen‘ Posten bei der Polizei. Wenn man diesen Job hat, ist es wichtig, den Ball flach zu halten.“ Seinen Namen will er nicht verraten. Untereinander sprechen sich die Beamten ausschließlich mit fiktiven Spitznamen wie „Hunter“, „Fips“ oder „Pitt“ an. Nichts, was sie identifizieren könnte, darf nach außen dringen.

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