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Protest-Beamtenspeisung am 21.Juni 2011

Unsere Antwort auf das parlamentarische Sommerfest der Bürgerschaft am 20.06.2011 mit Sekt und Scampi…

 

DPolG und dbb demonstrieren
Protest-Beamtenspeisung
mit Erbsensuppe und Wasser für nur 1,- € (!)
Ausschank

Dienstag, 21. Juni 2011, ab 16.00 Uhr
auf dem Rathausmarkt

 

Den Erlös spenden wir an das Kinderhospiz Sternenbrücke (Übergabe gegen 18.30 Uhr auf dem Rathausmarkt

  • Mehr als Erbsensuppe und Wasser können wir uns zukünftig nicht mehr leisten……..
  • Senat und Bürgerschaft wollen unsere Gehälter kürzen!
  • Das entsprechende Gesetz wurde in aller Eile entworfen und befindet sich bereits in der Abstimmung!
  • Gehaltskürzungen sind bis zu 5% des Monatsgehaltes vorgesehen!
  • Dagegen protestieren wir aufs Schärfste!

 

 

Der Landesvorstand                                               Hamburg, 14.06.2011

Polizei schlägt Facebook-Alarm!

Neuer Nerv-Trend!

Weil Unbekannte übers Internet zu Massen-Partys einladen, mussten am Pfingst-Wochenende Hunderte Polizisten gegen Lärm, Dreck und Randale kämpfen.
Polizisten ziehen einen betrunkenen jungen Mann zum Streifenwagen, danach noch einen und noch einen. Es ist das Ende einer illegalen Facebook-Party an
einem Badesee in Hamburg!

Zehn Tage ist es her, dass die Hamburger Schülerin Thessa (16) ihre Geburtstags-Einladung im Internet veröffentlichte, 1500 Menschen vorbeikamen, viele randalierten. Jetzt werden genau solche Treffs zum nervtötenden Teenie-Trend in ganz Deutschland!

DIE POLIZEI SCHLÄGT FACEBOOK-ALARM!

Allein am Pfingstwochenende rückten bundesweit Hunderte Beamte aus, um Feiernde zu stoppen. „Wenn viele Streifenwagen so plötzlich abgezogen werden, fehlen sie bei anderen dringenden Einsätzen“, so Klemens Burzlaff von der Deutschen Polizeigewerkschaft. „Damit gefährden die Veranstalter solcher Partys Menschenleben!“

BILD dokumentiert den Facebook-Wahnsinn.

In Zwiesel (Bayern) beginnt das Pfingstwochenende brutal.

Zwei Mädchen (14 und 15) hatten bei Facebook angekündigt, sich im Stadtpark zu prügeln – Dutzende Gaffer pilgern in den Park! Die Polizei rückt an, nimmt die Mädchen in Gewahrsam.

An einem Hamburger See endet ein Facebook-Fest im Mega-Tumult.

Pfingstsamstag, kurz vor Mitternacht. Die See-Anwohner wollen schlafen, doch draußen wird es immer lauter: 650 Jugendliche feiern vor ihren Häusern, plötzlich kommt es zur Massenschlägerei! 40 Polizeibeamte räumen die Party, nehmen drei Jugendliche fest. Zurück bleiben Müllberge, leere Flaschen, Scherben.

In Ahrensburg (Schleswig-Holstein) fürchtet man einen Riesen-Ansturm auf das Stadtfest.

Ein Jugendlicher hatte 20000 Menschen eingeladen, die Polizei wird in Alarmbereitschaft versetzt, Beamte überwachen das Geschehen. Am Ende Entwarnung: Nur 35 folgen der Einladung.

In Lörrach (Baden-Württemberg) räumt die Polizei eine Techno-Party.

Ein Mann (35) hatte die illegale Veranstaltung über Facebook organisiert, 500 Techno-Jünger feiern am Sonntagmorgen zu donnernder Musik. Die Polizei kam mit 40 Beamten und drei Hundestaffeln.

In München randalieren 250 Facebook-Nutzer in einer U-Bahn.

Fahrgäste bekommen Angst, fühlen sich belästigt – es dauert Stunden, bis Verkehrsgesellschaft und Polizei alle Feiernden loswird. Verwaltungsrechtler gehen jetzt auf die Barrikaden, fordern Gesetzesänderungen, um die Party-Anstifter haftbar zu machen.

Polizeipräsident schickt Kommissare auf Streife

Damit Hamburg sicherer wird

Innensenator Michael Neumann (SPD) macht kräftig Druck, damit sein Wahlversprechen „100 Polizisten aus Stäben und Verwaltung raus auf die Wachen“ schon zum 1. August umgesetzt wird. Polizeipräsident Werner Jantosch musste bereits eine Liste vorlegen, in welchen Dienststellen gestrichen werden soll.

Aus der Zentraldirektion sollen 17 Beamte kommen, von der Bereitschaftspolizei 10, aus dem Präsidialstab 2, aus Verwaltung und Technik 11, aus dem Lagedienst 15, aus den Verkehrsdirektionen 9, von der Wasserschutzpolizei 5, aus dem LKA 17 und aus dem Personalmanagement 16. Macht zusammen 102 Polizisten vom Polizeimeister bis zum Hauptkommissar, die für mehr Präsenz auf den Straßen sorgen sollen.

Allerdings gibt‘s nicht nur Beifall für das Vorpreschen des Senators. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) vermisst eine vernünftige Planung. Hamburgs DPolG-Vize Klemens Burzlaff: „Ein kopfloser Schnellschuss, der nur auf den ersten Blick sinnvoll scheint. Es gibt keine Aufgabenanalyse. Das geht alles nach dem Motto: Egal woher, Hauptsache wir kriegen die 100 Beamten zusammen.“

Als Beispiel nennt Burzlaff die Polizeieinsatzzentrale mit derzeit 170 Beamten: „Die Kollegen pfeifen aus dem letzten Loch. Jetzt sollen da auch Leute abgezogen werden. Das ist Wahnsinn.“

Neumanns Sprecher Frank Reschreiter versucht zu beruhigen: „Es wird sondiert. Entscheidungen gibt‘s noch keine.“

DPolG Hamburg kritisiert kopflosen Schnellschuss des Innensenators! Politisch verordnet: 102 Stellen sollen verlagert werden!

Wie gestern bekannt wurde, sollen nunmehr 102 Stellen aus allen Organisationsbereichen der Hamburger Polizei verlagert werden, um die Beamtinnen und Beamten des Vollzuges an den Polizeikommissariaten zu unterstützen und für mehr „sichtbare“ Präsenz zu sorgen.

Vollzug stärken – Präsenz erhöhen! Was sich auf den ersten Blick „vernünftig“, „sinnvoll“ und „bürgernah“ anhören mag, verkehrt sich in das Gegenteil, wenn es nämlich konkret wird und man genau betrachtet, welche Stellen „verlagert“ werden sollen.

Hierzu der stellvertretende Landesvorsitzende der DPolG Hamburg, Klemens Burzlaff: „Das Stellenverlagerungsprogramm von Senator Michael Neumann (SPD) ist jedoch fachlich falsch, unausgegoren, kontraproduktiv und ohne Not durch einen hektisch wirkenden Aktionismus geprägt. Wer Stellen streicht, muss vorher hinreichend die Konsequenzen und Folgen seiner Entscheidungen bedenken und sich ergebnisoffen beraten lassen. Wer heute 110 ruft, hängt häufig schon mehrere Minuten in der Warteschleife. Wenn dort mehrere Mitarbeiter abgezogen werden, hat dies katastrophale Folgen für den Bürger dieser Stadt!“

Die Fachleute für innere Sicherheit nennt man landläufig Polizisten. Nach nur wenigen Monaten im Amt ist Senator Neumann auf die fachliche Beratung durch die Polizeiführung zwingend angewiesen. Die DPolG Hamburg fordert Innensenator Neumann auf, den fachlichen Argumenten zu folgen und eine ergebnisoffene, intensive Prüfung der beabsichtigten Stellenverlagerungen vorzunehmen.

 

Für Rückfragen:

Der stellvertretende Landesvorsitzende Klemens Burzlaff

Tel.: 0172/5696285

Politisch verordnet: 102 Stellen sollen verlagert werden!

DPolG Hamburg kritisiert kopflosen Schnellschuss des Innensenators!

„Um entschlossen gegen Kriminalität in Hamburg vorzugehen, wird ein SPD-geführter Senat

für mehr Präsenz der Polizei an den Brennpunkten der Stadt sorgen. Die Zahl der Polizeivollzugskräfte in den Polizeikommissariaten wird daher um 100 erhöht, bei gleichzeitiger Reduzierung der entsprechenden Stellen in zentralen Einheiten, Stäben und Intendanzbereichen.“ (Quelle: Regierungsprogramm der SPD Hamburg zur Bürgerschaftswahl 2011).

Wie gestern bekannt wurde, sollen nunmehr 102 Stellen aus allen Organisationsbereichen der Hamburger Polizei verlagert werden, um die Kolleginnen und Kollegen des Vollzuges an den Polizeikommissariaten zu unterstützen und für mehr „sichtbare“ Präsenz zu sorgen.

  • ZD           17
  • LBP         10
  • PSt            2
  • VT           11
  • FLD         15
  • VD             9
  • WS            5
  • LKA         17
  • ZP            16

Vollzug stärken – Präsenz erhöhen! Was sich auf den ersten Blick „vernünftig“, „sinnvoll“ und „bürgernah“ anhören mag, verkehrt sich in das Gegenteil, wenn es nämlich konkret wird und man genau betrachtet, welche Stellen „verlagert“ werden sollen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Polizei bestehende Strukturen, Aufgaben und Ressourcen fortlaufend überprüft und den tatsächlichen Gegebenheiten und Erfordernissen anpasst – nur so lassen sich die polizeilichen Aufgaben für die Bürgerinnen und Bürger in einer Metropolregion effektiv erfüllen. Diese Vorgehensweise findet die ausdrückliche Unterstützung der DPolG Hamburg.

Das „Stellenverlagerungsprogramm“ von Senator Michael Neumann (SPD) ist jedoch nach Auffassung der DPolG fachlich falsch, unausgegoren, kontraproduktiv und ohne Not durch einen hektisch wirkenden Aktionismus geprägt. Wer Stellen streicht, muss vorher hinreichend die Konsequenzen und Folgen seiner Entscheidungen bedenken und sich ergebnisoffen beraten lassen.

Beispiel Landesbereitschaftspolizei (LBP): Die Einsatzbelastung der Kolleginnen und Kollegen und ihr Überstundenberg ist „legendär“. Wenn – politisch gewollt – demnächst noch 10 Mitarbeiter mehr fehlen, heißt das, noch mehr Überstunden und noch weniger Freizeit.

Beispiel Verkehrsdirektion (VD): Fachlich fortgebildete und spezialisierte Kolleginnen und Kollegen scheinen plötzlich „über“ zu sein. Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, Verkehrsüberwachung und Verkehrserziehung – nicht mehr so wichtig?

Beispiel Führungs- und Lagedienst (FLD): Die Polizeieinsatzzentrale (PEZ) pfeift seit Langem personell auf dem letzten „Loch“. Jetzt soll auch hier noch einmal Personal abgebaut werden. Dienstfrei außer der Reihe ist in der PEZ ein Fremdwort, nun soll die Belastung noch größer werden, das verstehe wer will, die Mitarbeiter der Funkzentrale ganz sicher nicht.

Die Fachleute für innere Sicherheit nennt man landläufig Polizisten. Nach nur wenigen Monaten im Amt ist Senator Neumann auf die fachliche Beratung durch die Polizeiführung zwingend angewiesen. Die DPolG Hamburg fordert Innensenator Neumann auf, den fachlichen Argumenten zu folgen und eine ergebnisoffene, intensive Prüfung der beabsichtigten Stellenverlagerungen vorzunehmen.

Die DPolG Hamburg erwartet von Senator Michael Neumann, dass er sich für die berechtigten Interessen aller Polizeibeschäftigten einsetzt und der Polizei politisch den Rücken freihält – einen „Polizeioberpräsidenten“ brauchen wir nicht. Schmissige Forderungen aus Oppositionszeiten helfen in Regierungsverantwortung oft nur sehr bedingt!

Ganz im Gegenteil, die DPolG hätte sich gewünscht, dass Senator Neumann mit gleicher Vehemenz für den vollständigen Erhalt des Weihnachtsgeldes und die inhaltsgleiche Übernahme des Tarifabschlusses für die Beamtinnen und Beamten eingetreten wäre, wie er jetzt sein „Stellenverlagerungsprogramm“ vorantreibt!

 

Der Landesvorstand                                                         Hamburg, 10.06.2011

Auflösung Ast. Lauenburg – Tag X rückt näher!

Vertragsentwürfe für Unter- und Mittelelbe liegen vor

Unter dem Tenor „Sicherheit auf der Elbe – Zwei neue Abkommen regeln Zuständigkeiten und Kosten zwischen Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein“ veröffentlichte das schleswig-holsteinische Innenministerium den aktuellen Sachstand zur Neuregelung der wasserschutzpolizeilichen Zuständigkeiten auf der Elbe.

Die Zuständigkeiten der Wasserschutzpolizei auf der Elbe zwischen Lauenburg und der Mündung in die Nordsee werden künftig in zwei Abkommen geregelt. Sie ersetzen das so genannte Elbeabkommen aus dem Jahre 1974. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg haben sich auf zwei neue Abkommen für die Unterelbe zwischen Wedel und der Nordsee (Unterelbeabkommen) sowie für die Mittelelbe auf der Strecke zwischen Lauenburg und Geesthacht (Mittelelbeabkommen) verständigt.

Auf der Mittelelbe übernimmt künftig Niedersachsen die wasserschutzpolizeilichen Aufgaben Schleswig-Holsteins. Hamburg bleibt bis zur Schleuse Geesthacht zuständig.

Die Vertragsentwürfe befinden sich zurzeit in der Behördenabstimmung. Wann genau, die neuen Elbe-Abkommen als Senatsdrucksache die Hamburger Bürgerschaft erreichen, ist noch unklar. Nach der Zustimmung der Bürgerschaft müssen die Abkommen noch die Landtage von Niedersachsen und Schleswig-Holstein passieren und können dann in Kraft treten.

Die WSP Hamburg geht zum gegenwärtigen Zeitpunkt davon aus, dass die praktische Umsetzung nicht vor dem 1. Januar 2012 erfolgt.

Zur Erinnerung: Anfang 2006 hat der Senat die Auflösung der Außenstelle Lauenburg beschlossen – seit dem warten unsere Kollegen auf den Tag X und die Abwicklung der Dienststelle.

Die Kollegen der Dienststelle Lauenburg haben in den vergangenen Jahrzehnten, zunächst als eigenständige Dienststelle, dann als Außenstelle des WSPK 3, eine hervorragende und von allen Seiten anerkannte Arbeit geleistet.

Der Fachbereich Wasserschutzpolizei der DPolG Hamburg fordert die Dienststelle auf, die sozialen Belange der Lauenburger Kollegen hinreichend zu berücksichtigen und die betroffenen Kollegen rechtzeitig und umfassend über ihre weitere dienstliche Verwendung zu informieren!


 

 

 

Fachbereich Wasserschutzpolizei                                      Hamburg, 01.06.2011

DPolG-Initiative erfolgreich: Weitere Klasse wird für den LA I eingestellt!

Zum Einstellungstermin 1. August 2011 werden neben den bereits 100  Polizeianwärterinnen und -anwärtern 25 weitere Polizeischüler eingestellt.

Dies ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und dient der Entlastung der Kolleginnen und Kollegen des Polizeivollzuges.

Der Landesvorstand der DPolG Hamburg und die JUNGE POLIZEI begrüßen ausdrücklich die getroffene Entscheidung und fordern Behördenleitung und Polizeiführung auf, die Einstellungszahlen auch in den Folgejahren zu erhöhen. Nur so kann der tatsächliche Personalbedarf ausreichend gedeckt werden. Es muss bei der Polizei Hamburg endlich eine Selbstverständlichkeit werden, dass für jeden in den Ruhestand gehenden Kollegen, rechtzeitig eine ausgebildete Kollegin/ausgebildeter Kollege als „Ablösung“ bereit steht.

Die DPolG Hamburg wird auch in Zukunft kritisch die Anzahl der Einstellungen für die Laufbahnabschnitte I und II hinterfragen und darauf drängen, dass die Personalentwicklung den Erfordernissen des Polizeivollzugsdienstes entspricht.

 

Der Landesvorstand                                                     Hamburg, 31.05.2011

Keine Schnellschüsse bei der Umsetzung der Wahlversprechen!!

Die DPolG Hamburg warnt: Keine Schnellschüsse bei der Umsetzung der Wahlversprechen!!

 

„100 Polizisten aus dem Stabsbereich auf die Straße“, so lautet der Auftrag des neuen Innensenators an die Polizei.

Dies bekräftigte Innensenator Michael Neumann (SPD) erneut in seiner Rede am vergangenen Donnerstag beim Polizeiempfang in Alsterdorf. Doch wirklich klar scheint dieser Auftrag nicht zu sein. Widersprüchliche Aussagen in den einzelnen Organisationsbereichen führen mittlerweile zu einer erheblichen Unruhe im Apparat. Unterschiedliche Konzepte und einander widersprechende Vorgehensweisen verwirren nicht nur die Mitarbeiter.

Die DPolG Hamburg warnt: Schnellschüsse oder Reflexhandlungen bringen nicht den gewünschten Erfolg! Anstatt Namen oder Funktionen in den sogenannten Stabsbereichen zur Streichung aufzugeben, muss eine detaillierte Aufgabenanalyse und -kritik vorgenommen werden.

Hier darf Zeit nur eine untergeordnete Rolle spielen. Nach unseren Erkenntnissen plant die Polizei, 150 Funktionen/Stellen in den Organisationsbereichen zu benennen, um dann die entsprechenden 100 „Vollzugsstellen“ auszuwählen bzw. zu streichen.

Bisher gibt es keine konkreten Bestrebungen, die betreffenden Aufgaben dieser Stellen effektiv zu hinterfragen. Wer nach den erfolgten Umsetzungen, die dann liegen gebliebene Arbeit erledigen soll, steht ebenso in den Sternen.

Die Entlastung des Vollzuges muss eine dauerhafte Lösung darstellen!

Zur Erinnerung: Nach der Auflösung der Dienstgruppen Präsenz mussten die Schichten schmerzlich feststellen, dass von den knapp 200 versprochenen Kolleginnen und Kollegen nur wenige wirklich ankamen. Dieser Fehler – aufgrund einer politischen Vorgabe – darf nicht noch einmal passieren!

Die DPolG Hamburg stellt fest, eine Entspannung der Personalsituation und eine deutliche Verstärkung zu Gunsten der Präsenzzahlen auf den Straßen Hamburgs, werden nur durch erhöhte Einstellungszahlen erreicht werden können. Alle anderen Maßnahmen schieben nur die Probleme von „links nach rechts“.

Die DPolG Hamburg fordert Behördenleitung und Polizeiführung auf, alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen rechtzeitig zu informieren und für einen offenen, transparenten und nachvollziehbaren Entscheidungsprozess zu sorgen!

 


 

Der Landesvorstand                                                        Hamburg, 30.05.2011

Hamburgs Polizei mit schlechtester Bilanz

Hansestadt hat die geringste Aufklärungsquote bei Verbrechen

Die Zahl der Polizeibeamten pro Einwohner ist so hoch wie in München. Dort werden aber weitaus mehr Fälle aufgeklärt.

Rückschlag für die innere Sicherheit in Hamburg. Im bundesweiten Vergleich der 38 Großstädte ist die Hansestadt trotz allgemein rückläufiger Kriminalität in der Liste der Städte mit der höchsten Kriminalität von Platz acht in 2009 auf Platz sieben im vergangenen Jahr gestiegen. Demnach gab es in Hamburg im vergangenen Jahr 12 669 Straftaten pro 100 000 Einwohner. In Frankfurt, der Stadt mit der höchsten Kriminalitätsrate, waren es 15 977 Straftaten pro 100 000 Einwohner. In München, der sichersten Großstadt Deutschlands, waren es 7684 Taten. Damit konnte Hamburg zwar einen Rückgang von 5,1 Prozent der Fälle vorweisen. In anderen Städten war die Entwicklung aber ein wenig besser.

Schlecht sieht es in Hamburg bei der Aufklärungsquote aus. Im Vergleich zu anderen Großstädten rangiert die Hansestadt mit 46,2 Prozent auf einem der hinteren Plätze. Nur Köln, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Bonn sind schlechter. In Augsburg dagegen werden fast drei von vier Straftaten aufgeklärt. 73,8 Prozent beträgt dort die Aufklärungsquote. Im Vergleich der Bundesländer, inklusive der anderen Stadtstaaten Berlin und Bremen, ist die Aufklärungsquote in Hamburg am schlechtesten.

Bei besonders schweren Straftaten kann sich die Erfolgsquote der Hamburger Polizei immerhin punktuell sehen lassen. 89,6 Prozent der Tötungsdelikte, 78,1 Prozent der Vergewaltigungen oder 74,7 Prozent der schweren und gefährlichen Körperverletzungen klärte die Kripo auf. Bei Raubüberfällen gelang es dagegen nur, 40,7 Prozent der Täter zu ermitteln. Das ist der drittletzte Platz unter den 38 Großstädten. Auch bei der Aufklärung von Wohnungseinbrüchen liegt Hamburg auf einem hinteren Platz. „Natürlich ist die Aufklärungsquote ein Indiz dafür, dass man nicht nur intelligente Konzepte schreiben kann“, sagt Joachim Lenders von der Deutschen Polizeigewerkschaft. In Hamburg seien zu wenig Polizisten „auf der Straße“. Allerdings sind in München rund 6000 Polizisten für 1,3 Millionen Einwohner zuständig. Rechnerisch kommt in Hamburg und München je ein Polizist auf rund 221 Einwohner. „Ein wesentlicher Faktor ist die Justiz“, so Lenders. Die meisten Straftaten würden von einem kleinen Teil der Täter begangen werden. „Viele Fälle zeigen, dass Täter in Hamburg erst spät Konsequenzen wie Haft fürchten müssen.“

Polizei fehlt Nachwuchs Wer hält schon für 1964 Euro den Kopf hin?

Das Beamtengesetz regelt es in deutlichen Worten: Ein Polizist muss seine Amtspflichten notfalls auch unter dem Einsatz seines Lebens erfüllen.

Wer allerdings glaubt, dass dieser ristkante Job entsprechend bezahlt wird, der irrt. Beispiel Dmitrij Weimar (25) .Das Grundgehalt des Polizeimeisters mit Abitur beträgt 1964,29 Euro. Mit Zulagen kommt der Bereitschaftspolizist auf ein Gesamt-Brutto von 2166,85 Euro, von denen netto 1852,91 Euro bleiben. Im Mai bekam er eine Nachzahlung von 1880,63 Euro.

Miese Bezahlung und Arbeitsbedingungen – kein Wunder, dass da kaum jemand noch Polizist werden will. Die Zahl der Bewerber sinkt alarmieren.

Bisher haben sich lediglich 574 Bewerber für 50 Ausbildungsplätze gemeldet, die zum 1. Februar 2012 an der Polizeischule besetzt werden sollen. Letztes Jahr waren es noch 3108 Bewerber für den mittleren Dienst, aus denen 100 ausgewählt wurden.

Die aktuelle Bewerberzahl scheint hoch, reicht aber bei Weitem nicht, weil nur etwa jeder 20. Kandidat das Bewerbungsverfahren besteht, sagt Joachim Lenders, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Die Polizeiführung will jetzt mit verstärkten Marketingmaßnahmen offensiv um Nachwuchs werben. Geplant sind Werbeaktionen im Internet, in Schulen und bei Polizeiveranstaltungen.

Das ist nach Meinung von Lenders auch dringend nötig. Nach Erfahrungswerten der letzten Jahre würden rund 40 Prozent der Bewerber schon bei der ersten Prüfung der Unterlagen als ungeeignet aussortiert. Von den übrigen Kandidaten scheitere ein großer Teil beim schriftlichen Wissenstest, vor allem beim Deutsch-Test. Hohe Hürde seien auch Sport-Test, Sicherheitsüberprüfung und amtsärztliche Untersuchung.

Für die beunruhigend sinkende Bewerberzahl sieht Lenders vor allem drei Gründe:

1. Im Vergleich zur Privatwirtschaft schlechte Bezahlung und ungünstige
    Arbeitszeiten der Polizisten.

2. Wachsender Arbeitskräftebedarf der Privatwirtschaft.

3. Rückläufige Zahlen bei den Schulabgängern.

Lenders fordert: „Der Polizeiberuf in Hamburg muss attraktiver gemacht werden.“