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Bild Zeitung: So sieht ein ganz normaler Polizei-Einsatz aus

Billstedt – Nein, das Leben eines Polizisten ist wirklich kein Zuckerschlecken. Im Gegenteil: Immer häufiger geraten Hamburgs Beamte selbst bei Routine-Einsätzen in Gefahr. So wie in diesem scheinbar normalen Fall. Ein Ford Fiesta war morgens um 7 Uhr viel zu schnell von der Schiffbeker Höhe nach rechts in den Schiffbeker Weg eingebogen. Alkohol macht übermütig – beim Fahrer wurden später 1,51 Promille gemessen. Der Kleinwagen kam von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Lichtmast.

Streifenwagen rasten zur Unfallstelle, wo sich Sanitäter bereits um eine Frau kümmerten, die hinten gesessen und schwere Kopfverletzungen erlitten hatte.

Als die Beamten den Unfall aufnehmen wollten, eskalierte die Situation und plötzlich wurde es für die Polizisten brandgefährlich. Denn der nur leicht an der Schulter verletzte Fiesta-Besitzer Yuri Y. (24) und sein Beifahrer Mattis Y (21) drehten unvermittelt durch!

Ein Augenzeuge: „Sie wollten sich nicht ausweisen und auf einmal sogar abhauen. Es kam zu einem heftigen Gerangel.“Den Beamten gelang es zum Glück schnell, beide Kasachen zu überwältigen. Festnahme, der Führerschein des Betrunkenen wurde sichergestellt.

Ein Beamter: „Du musst mittlerweile bei jedem vermeintlich noch so harmlosen Einsatz hellwach sein und mit allem rechnen. Es ist traurig, dass Polizisten von vielen offenbar nicht mehr als Respektpersonen gesehen werden.“

Härtere Strafen für Polizisten- Pöbler

Für den Hamburg-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Joachim Lenders, ist klar: „Mit Beleidigungen geht’s los. Dann folgen häufig Handgreiflichkeiten. Am Ende steht massive Gewalt gegen Polizisten.“ Das Phänomen der Respektlosigkeit gegenüber den Beamten sei inzwischen so verbreitet, „dass viele Kollegen gar keine Anzeigen mehr schreiben, obwohl Titulierungen wie A…loch, Idiot, Penner oder Bulle inzwischen an der Tagesordnung sind.“ Erst am 7 Juli hatte der Bundestag eine Strafverschärfung von maximal zwei auf drei Jahre Gefängnis bei Attacken auf Polizisten beschlossen.

Fahrradstaffel der Polizei gerettet…

…aber Streifen-Stress für ältere Beamte

City- Schwarz-Grün wollte ihr die Luft aus den Reifen lassen und sie abschaffen, jetzt dürfen die Beamten weiterstrampeln: Die fünfköpfige Fahrradstaffel der Hamburger Polizei ist gerettet.

Das bestätigte eine Sprecherin der Innenbehörde gegenüber BILD: „Ja, die Einheit bleibt erhalten, wenn auch noch unklar ist, wo sie angebunden wird.“

Die fünf Stellen sind Teil des 100-Beamten-Plans von Innensenator Michael Neumann(SPD), der mehr Polizisten auf der Straße haben will.

Dabei hakt es allerdings an einer anderen Stelle.

Laut der vorläufigen Versetzungsliste sollen vor allem ältere Beamte von Stabsstellen an die Wachen wechseln. Von den 100 Beamten sind allein 45 zwischen 41 und 50 Jahre alt. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Innenexperten Karl-Heinz Warnholz hervor.

Der ist entsetzt: „Man kann doch nicht ältere, verdiente Polizeibeamte hinter Handtaschenräubern und Chaoten herlaufen lassen. Mein Beileid zu diesem unvollendeten Konzept!“

Joachim Lenders, Hamburg-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, sagt: „Die Altersverteilung ist offenbar nicht ganz ausgewogen.“

Polizei schlägt Facebook-Alarm!

Neuer Nerv-Trend!

Weil Unbekannte übers Internet zu Massen-Partys einladen, mussten am Pfingst-Wochenende Hunderte Polizisten gegen Lärm, Dreck und Randale kämpfen.
Polizisten ziehen einen betrunkenen jungen Mann zum Streifenwagen, danach noch einen und noch einen. Es ist das Ende einer illegalen Facebook-Party an
einem Badesee in Hamburg!

Zehn Tage ist es her, dass die Hamburger Schülerin Thessa (16) ihre Geburtstags-Einladung im Internet veröffentlichte, 1500 Menschen vorbeikamen, viele randalierten. Jetzt werden genau solche Treffs zum nervtötenden Teenie-Trend in ganz Deutschland!

DIE POLIZEI SCHLÄGT FACEBOOK-ALARM!

Allein am Pfingstwochenende rückten bundesweit Hunderte Beamte aus, um Feiernde zu stoppen. „Wenn viele Streifenwagen so plötzlich abgezogen werden, fehlen sie bei anderen dringenden Einsätzen“, so Klemens Burzlaff von der Deutschen Polizeigewerkschaft. „Damit gefährden die Veranstalter solcher Partys Menschenleben!“

BILD dokumentiert den Facebook-Wahnsinn.

In Zwiesel (Bayern) beginnt das Pfingstwochenende brutal.

Zwei Mädchen (14 und 15) hatten bei Facebook angekündigt, sich im Stadtpark zu prügeln – Dutzende Gaffer pilgern in den Park! Die Polizei rückt an, nimmt die Mädchen in Gewahrsam.

An einem Hamburger See endet ein Facebook-Fest im Mega-Tumult.

Pfingstsamstag, kurz vor Mitternacht. Die See-Anwohner wollen schlafen, doch draußen wird es immer lauter: 650 Jugendliche feiern vor ihren Häusern, plötzlich kommt es zur Massenschlägerei! 40 Polizeibeamte räumen die Party, nehmen drei Jugendliche fest. Zurück bleiben Müllberge, leere Flaschen, Scherben.

In Ahrensburg (Schleswig-Holstein) fürchtet man einen Riesen-Ansturm auf das Stadtfest.

Ein Jugendlicher hatte 20000 Menschen eingeladen, die Polizei wird in Alarmbereitschaft versetzt, Beamte überwachen das Geschehen. Am Ende Entwarnung: Nur 35 folgen der Einladung.

In Lörrach (Baden-Württemberg) räumt die Polizei eine Techno-Party.

Ein Mann (35) hatte die illegale Veranstaltung über Facebook organisiert, 500 Techno-Jünger feiern am Sonntagmorgen zu donnernder Musik. Die Polizei kam mit 40 Beamten und drei Hundestaffeln.

In München randalieren 250 Facebook-Nutzer in einer U-Bahn.

Fahrgäste bekommen Angst, fühlen sich belästigt – es dauert Stunden, bis Verkehrsgesellschaft und Polizei alle Feiernden loswird. Verwaltungsrechtler gehen jetzt auf die Barrikaden, fordern Gesetzesänderungen, um die Party-Anstifter haftbar zu machen.

Polizeipräsident schickt Kommissare auf Streife

Damit Hamburg sicherer wird

Innensenator Michael Neumann (SPD) macht kräftig Druck, damit sein Wahlversprechen „100 Polizisten aus Stäben und Verwaltung raus auf die Wachen“ schon zum 1. August umgesetzt wird. Polizeipräsident Werner Jantosch musste bereits eine Liste vorlegen, in welchen Dienststellen gestrichen werden soll.

Aus der Zentraldirektion sollen 17 Beamte kommen, von der Bereitschaftspolizei 10, aus dem Präsidialstab 2, aus Verwaltung und Technik 11, aus dem Lagedienst 15, aus den Verkehrsdirektionen 9, von der Wasserschutzpolizei 5, aus dem LKA 17 und aus dem Personalmanagement 16. Macht zusammen 102 Polizisten vom Polizeimeister bis zum Hauptkommissar, die für mehr Präsenz auf den Straßen sorgen sollen.

Allerdings gibt‘s nicht nur Beifall für das Vorpreschen des Senators. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) vermisst eine vernünftige Planung. Hamburgs DPolG-Vize Klemens Burzlaff: „Ein kopfloser Schnellschuss, der nur auf den ersten Blick sinnvoll scheint. Es gibt keine Aufgabenanalyse. Das geht alles nach dem Motto: Egal woher, Hauptsache wir kriegen die 100 Beamten zusammen.“

Als Beispiel nennt Burzlaff die Polizeieinsatzzentrale mit derzeit 170 Beamten: „Die Kollegen pfeifen aus dem letzten Loch. Jetzt sollen da auch Leute abgezogen werden. Das ist Wahnsinn.“

Neumanns Sprecher Frank Reschreiter versucht zu beruhigen: „Es wird sondiert. Entscheidungen gibt‘s noch keine.“

Polizei fehlt Nachwuchs Wer hält schon für 1964 Euro den Kopf hin?

Das Beamtengesetz regelt es in deutlichen Worten: Ein Polizist muss seine Amtspflichten notfalls auch unter dem Einsatz seines Lebens erfüllen.

Wer allerdings glaubt, dass dieser ristkante Job entsprechend bezahlt wird, der irrt. Beispiel Dmitrij Weimar (25) .Das Grundgehalt des Polizeimeisters mit Abitur beträgt 1964,29 Euro. Mit Zulagen kommt der Bereitschaftspolizist auf ein Gesamt-Brutto von 2166,85 Euro, von denen netto 1852,91 Euro bleiben. Im Mai bekam er eine Nachzahlung von 1880,63 Euro.

Miese Bezahlung und Arbeitsbedingungen – kein Wunder, dass da kaum jemand noch Polizist werden will. Die Zahl der Bewerber sinkt alarmieren.

Bisher haben sich lediglich 574 Bewerber für 50 Ausbildungsplätze gemeldet, die zum 1. Februar 2012 an der Polizeischule besetzt werden sollen. Letztes Jahr waren es noch 3108 Bewerber für den mittleren Dienst, aus denen 100 ausgewählt wurden.

Die aktuelle Bewerberzahl scheint hoch, reicht aber bei Weitem nicht, weil nur etwa jeder 20. Kandidat das Bewerbungsverfahren besteht, sagt Joachim Lenders, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Die Polizeiführung will jetzt mit verstärkten Marketingmaßnahmen offensiv um Nachwuchs werben. Geplant sind Werbeaktionen im Internet, in Schulen und bei Polizeiveranstaltungen.

Das ist nach Meinung von Lenders auch dringend nötig. Nach Erfahrungswerten der letzten Jahre würden rund 40 Prozent der Bewerber schon bei der ersten Prüfung der Unterlagen als ungeeignet aussortiert. Von den übrigen Kandidaten scheitere ein großer Teil beim schriftlichen Wissenstest, vor allem beim Deutsch-Test. Hohe Hürde seien auch Sport-Test, Sicherheitsüberprüfung und amtsärztliche Untersuchung.

Für die beunruhigend sinkende Bewerberzahl sieht Lenders vor allem drei Gründe:

1. Im Vergleich zur Privatwirtschaft schlechte Bezahlung und ungünstige
    Arbeitszeiten der Polizisten.

2. Wachsender Arbeitskräftebedarf der Privatwirtschaft.

3. Rückläufige Zahlen bei den Schulabgängern.

Lenders fordert: „Der Polizeiberuf in Hamburg muss attraktiver gemacht werden.“

Hamburg Schlusslicht bei Aufklärungsquote

Hamburg ist laut der aktuellen Kriminalstatistik mit einer Aufklärungsquote von 46,2 Prozent Schlusslischt unter allen Bundesländern. Sogar Berlin steht mit 48,8 Prozent besser da.

Der Senat plant deshalb, mehr Polizisten in den Kommissariaten einzusetzen. Diese Pläne hat die Deutsche Polizeigewerkschaft als Trugschluss bezeichnet. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Joachim Lenders, sagte zu „NDR aktuell“: „Es ist natürlich kein zusätzliches Personal, was der Innensenator in die Kommissariate stecken will. Er versucht gerade, mit einem eisernen Besen Verantwortungsstäbe auszukehren. Das wird nicht aufgehen, denn wir haben in den Stäben kein überflüssiges Personal.“

Randale Protokoll der Mai-Nacht

2300 Polizisten sichern Schanzenviertel – Wasserwerfer stoppt Chaoten an der Roten Flora- 13 verletzte Beamte

Die vermummten Chaoten warfen Flaschen und Böller, zündeten Autos an, verletzten 13 Polizisten. Auch in diesem
Jahr gab es rund um den 1. Mai („Tag der Arbeit“) Ausschreitungen in Hamburg.

Doch die Beamten waren bestens vorbereitet, konnten mit einer neuen Taktik eine Gewaltorgie verhindern. Die heiße Phase begann am Sonnabend um 17:00 Uhr. 4000 Demonstranten sammelten sich auf dem Schulterblatt, um für das umstrittene
Stadtteilzentrum „Rote Flora“ zu demonstrieren.

Viele Teilnehmer waren vermummt, etwa 1000 gewaltbereite Autonome bildeten einen „schwarzen Block“. Auf dem Weg zur IKEA-Baustelle in Altona beschmissen die Chaoten die Fassade des „Empire Riverside Hotel“ mit Steinen, immer wieder flogen
Böller, ein Bundeswehr-Opel wurde angezündet.

Warum hatte die Polizei diese gewalttätige Masse trotzdem gut im Griff?
2300 Beamte waren im Einsatz. Szenekundige Beamte hatten in der vergangenen Woche ein Lagebild erstellt, Aufrufe der Linken im Internet ausgewertet. Deshalb wurden aus ganz Deutschland (u. a. Bayern, Niedersachsen) Einsatzhundertschaften angefordert.

Wasserwerfer begleiteten die Protestler durch die Stadt. Als es in Altona zu Randale kam, spritzten sie die Menge auseinander. Die Gewalttäter flüchteten in die Sternschanze.

Wieso eskalierte die Gewalt auch im Schanzenviertel nicht?
Wasserwerfer gingen direkt vor der „Flora“ in Stellung, Festnahmeeinheiten streiften durch die Straßen. Polizeisprecher Miko Streiber: „Unsere Einsatztaktik ist aufgegangen, mit dem Großaufgebot an Beamten und der Einrichtung des Gefahrengebietes konnten wir die Ausschreitungen verhindern.“

Die Polizei hatte die Sternschanze zum „Gefahrengebiet“ erklärt. So durften die Beamten auch ohne konkreten Verdacht Personen durchsuchen
ihre Personalien feststellen. Joachim Lenders von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG):“Dadurch wurde erreicht, dass diese Personen aus dem
Bereich verschwanden.“

Warum wurden trotzdem Geschäfte, Banken und das Bezirksamt Eimsbüttel beschädigt, insgesamt 28 Fahrzeuge (u. a. ein Maserati) angezündet?
Die Täter agierten in Kleingruppen, schlugen dort zu,  wo niemand es erwartete. Die Anschläge verteilten sich auf neun Stadtteile.

Wie bewertet Michael Neumann (SPD) seine erste große Bewährungsprobe als neuer Innensenator?
„Unsere Polizei hat durch ihr konsequentes Eingreifen, sobald Straftaten begangen wurden, größere Ausschreitungen verhindert. Dafür danke ich den Beamten ausdrücklich.“

Die Polizeibilanz: 31 Störer festgenommen. 50 kamen in Polizeigewahrsam, 300 Platzverweise wurden erteilt.

Gestern Aben zogen noch einmal 1500 Demonstranten von Altona Richtung Schanze. Nach Böller-Würfen auf Polizisten gab es drei Festnahmen.

Kommissar Rockhausen: Ich war 15 Stunden im Dauereinsatz

Polizeioberkommissar Fabian Rockhausen (29, DPolG) war in der Nacht zum 1. Mai 15 Stunden im Dauereinsatz. Für 2300,00 € netto im Monat
hält er seinen Kopf hin.

Rockhausen ist seit 2003 bei der Bereitschaftspolizei. Der Gruppenführer: „Ich habe mit meiner Hundertschaft den Aufzug von der „Flora“ durch die Schanze
Richtung Altona begleitet. Als bei IKEA der Bauzaun angegriffen wurde, schritten wir ein. Dabei wurden wir mit Flaschen, Böllern und Eiern beworfen. Ein Kollege
bekam dadurch einen Tinnitus, ein weiterer wurde am Bein verletzt und musste ins Krankenhaus.“

Der Beamte weiter: “ Wenn ich mal die Möglichkeit hätte, mich mit einem Chaoten zu unterhalten, dann würde ich ihm sagen, dass unter den Uniformen auch
Menschen stecken, die Familien haben, heil nach Hause kommen wollen.“ Später war der Polizist in der Schanze, führte Kontrollen durch.

SPD fordert von Schanzen-Wirten: Verkauft den Chaoten heute kein Bier!

Barrikaden aus brennenden Müllcontainern, Steinwürfe auf Polizisten, zerstörte Schaufensterscheiben.

Hamburgs Behörden bereiten sich auf ein Wochenende der Gewalt vor! Chaoten aus ganz Deutschland wollen rund um den 1. Mai im Schanzenviertel randalieren, sich Straßenschlachten mit der Polizei liefern (BILD berichtete) Ein entscheidender Punkt bei Krawallen der vergangenen Jahre: Die Randalierer waren meist betrunken, dadurch noch enthemmter.

Sie versorgten sich häufig mit Nachschub aus den Schanzen- Kneipen. SPD-Fraktionschef Andreas Dressel richtet deshalb einen ernsten Appell an Wirte und Geschäftsleute im Quartier: „Sie müssten schließen. Und nicht noch Caipirinha und Bier ausschenken, um die Gewalt so anzuheizen. Genauso wenig darf es sein, dass da auch noch Musikboxen auf die Straße gestellt werden, damit quasi nach dem Takt die Flaschen geworfen werden.“ Einige Gewerbetreibende im Viertel schlossen bereits beim letzten Schanzenfest ihre Läden. „Wenn das noch breiter getragen wird, ist das ein wichtiger Beitrag, um das Gewaltritual zu durchbrechen“, sagte Dressel zu BILD. Viele Gastronomen halten die Umsetzung aber für schwierig. Svenja Lorenzen (24), Barfrau in der „Katze“ (Schulterblatt): „Kein Alkoholausschank am Wochenende? Das ist nicht durchführbar.“

➜ Wie bereitet sich die Polizei vor? Im Moment spricht alles dafür, dass es in der Nacht zum 1. Mai wieder zu massiven Auseinandersetzungen kommt. Allein in der Nacht zu Freitag brannten zwölf Autos in der Stadt: in Eidelstedt, Ottensen, Hamm und Langenhorn. Seit Beginn der Woche sind damit 34 Autos angezündet worden.

Für Polizei-Insider ein sicheres Zeichen, dass die linksautonome Szene (die laut Staatsschutz auch Zulauf aus Berlin und Dänemark erhalten wird) sich auf Gewalt einstimmt. Polizeisprecherin Ulrike Sweden: „Wir sind auf alles vorbereitet.“ Rund 2500 Polizisten sind im Einsatz. Davon kommen ca. 800 Beamte aus Bayern und von der Bundespolizei (Bayern, Niedersachsen).

➜ Was muss ich als Bürger beachten? Die Polizei hat den Bereich um die Schanze am Sonnabend und Sonntag jeweils zwischen 19 und 5 Uhr zum Gefahrengebiet erklärt. Heißt: Beamte können auch ohne konkreten Verdacht Personen kontrollieren, Platzverweise erteilen. Jeder muss damit rechnen, durchsucht zu werden. Bürger sollten das Schanzenviertel am Wochenende meiden.

➜ Ab wann wird es gefährlich? Die Protestaktionen der linken Szene beginnen heute um 16 Uhr. Dann ziehen rund 2000 Demo-Teilnehmer vom Schulterblatt aus über die Reeperbahn bis zur IKEA-Baustelle an der Großen Bergstraße. Dort soll gegen 19 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden. Mit Beginn des Krawalls rechnet die Polizei zwischen 22 und 24 Uhr.

Joachim Lenders (49), Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), kündigt eine harte Linie an: „Wir lassen es nicht zu, dass in Hamburg gebrandschatzt wird. Wir werden jegliche Gewalt im Keim ersticken.“

Kinderpornografie-Gesetz

Darum ist LÖSCHEN besser als SPERREN!

Die umstrittenen Sperren für Kinderpornos im Internet sind vom Tisch. Die Spitzen der schwarzgelben Koalition haben sich darauf geeinigt, das Sperrgesetz der Großen Koalition zu kippen. Kinderpornografische Inhalte im Netz sollen stattdessen künftig gelöscht werden. Vorteil: Beim Sperren blieben die Inhalte weiterhin im Netz verfügbar, nach dem Löschen sind sie hingegen beseitigt.

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (59, FDP) sagt zu BILD: „Ein Sieg der Vernunft! Keine wirkungslosen Stoppschilder, die technisch leicht zu umgehen sind. Das Löschen funktioniert und entfernt den Dreck aus dem Netz.“

Joachim Lenders Vizechef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG); sagt zu BILD: „Egal wie es geschieht, der Kinderpornografie im Netz muss Einhalt geboten werden.“

Polizei-Gewerkschafter Lenders wiedergewählt vom 05.04.2011

Joachim Lenders ist gestern beim Bundeskongress der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden wiedergewählt worden. Der Hamburger Landesvorsitzende erhielt 86,6 Prozent der Stimmen von den Delegierten und wurde damit für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt. Zum Bundesvorsitzenden wurde Rainer Wendt wiedergewählt.